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ROUNDUP/Neue Daten vom Arbeitsmarkt: Hält der Jobaufschwung in den USA an?

WASHINGTON (dpa-AFX) - Die Corona-Krise belastet den Jobmarkt der weltgrößten Volkswirtschaft USA weiter stark. Wie stark, das soll am Freitag (14.30 Uhr MEZ) der Arbeitsmarktbericht für November zeigen. Experten erwarten zwar, dass die Erholung nach dem historischen Einbruch zu Beginn der Pandemie anhält - allerdings spürbar an Dynamik verliert. Analysten rechnen im Schnitt mit einem Rückgang der Erwerbslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent. Zudem werden rund 545 000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft erwartet.

Im Oktober war die Quote überraschend stark von 7,9 auf 6,9 Prozent gesunken, auch der Beschäftigungsaufbau war mit 638 000 neuen Stellen wesentlich stärker als erwartet ausgefallen. Die Corona-Pandemie hatte die US-Arbeitslosenquote im April mit mehr als 14 Prozent auf den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen nach dem Zweiten Weltkrieg steigen lassen. Seitdem hat sich die Situation zwar stark verbessert, bleibt aber deutlich vom Niveau vor der Krise entfernt.

Die Erwartungen der Experten an den Arbeitsmarktbericht sind verhalten. "In den USA steigt die Beschäftigung wohl weiter, aber deutlich langsamer", fasst es Commerzbank <DE000CBK1001>-Ökonom Christoph Balz zusammen. Er rechnet nur mit einem in etwa halb so hohen Stellenaufbau wie im Oktober. Als Gründe nennt Balz zum einen neue Kontaktbeschränkungen wegen zunehmender Corona-Infektionen. Zum anderen dürften Entlassungen von Hilfskräften die Statistik belasten, die vorübergehend für eine Volkszählung eingestellt worden waren.

Wie angeschlagen der Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten nach wie vor ist, zeigte sich am Donnerstag bereits an den neuen Anträgen auf Arbeitslosenhilfe. Den Daten des Arbeitsministeriums zufolge gab es in der vergangenen Woche 712 000 neue Erstanträge auf staatliche Unterstützung. Das war zwar ein Rückgang um rund 75 000 gegenüber der vorherigen Woche und deutlich weniger als im Schnitt von Experten erwartet. Doch vor Ausbruch der Pandemie hatten die wöchentlichen Anträge meist lediglich bei ungefähr 200 000 gelegen.

Insgesamt bezogen in den USA zuletzt etwa 20,2 Millionen Menschen eine Form von Arbeitslosenhilfe. Zum Vergleich: Vor einem Jahr waren es lediglich 1,6 Millionen gewesen. Der starke Rückgang der Arbeitslosenquote sollte zudem nicht überschätzt werden. Hier warnt etwa der Chefvolkswirt der Dekabank, Ulrich Kater, vor erheblichen Verzerrungen. Die Statistik stelle die Lage zu rosig dar, da viele Personen sich entmutigt vom Arbeitsmarkt verabschiedet hätten, aber nicht in den Zahlen berücksichtigt würden. Auch die US-Notenbank geht davon aus, dass die wahre Arbeitslosenquote viel höher ist.