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ROUNDUP: Merkel fordert Artenschutz-'Trendwende' - UN: 'Krieg gegen die Natur'

NEW YORK (dpa-AFX) - Angesichts der stark bedrohten Artenvielfalt hat Bundeskanzlerin Angela Merkel eine "globale Trendwende" beim Schutz der Natur verlangt. "Wir müssen Schutzgebiete ausweiten, wir müssen Ökosysteme renaturieren. Wir müssen insgesamt Land und Meer nachhaltiger nutzen und naturverträglicher wirtschaften", forderte Merkel am Mittwoch in einer Video-Botschaft bei einem hochrangig besetzten UN-Gipfel zum Thema Biodiversität.

Mehr als 100 Staats- und Regierungschefs sollten UN-Angaben zufolge bei der digitalen Konferenz sprechen. So bekräftigten etwa Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Chinas Staatschef Xi Jinping und UN-Kommissionschefin Ursula von der Leyen ihre Verpflichtung gegenüber der Natur. Die USA waren nicht vertreten. Kritiker mahnten, die Politiker müssten an ihren Taten gemessen werden.

UN-Generalsekretär António Guterres wählte deutliche Worte, um die ernste Situation zu beschreiben: Die Menschheit müsse aufhören, "einen Krieg gegen die Natur zu führen", sagte er. Von der internationalen Gemeinschaft forderte Guterres mehr Einsatz. "Viel größerer Ehrgeiz ist erforderlich - nicht nur von Regierungen, sondern von allen Mitgliedern der Gesellschaft." Es müsse ein neuer Weg eingeschlagen und die Beziehung zur Natur verändert werden.

Ein UN-Bericht hatte vor kurzem dargelegt, dass keines der 20 Ziele, die vor zehn Jahren für 2020 gesetzt wurden, erreicht worden sei. "Wir haben größtenteils versagt", bilanzierte Guterres. Im chinesischen Kunming ist für das kommende Jahr eine große UN-Biodiversitätskonferenz geplant, bei der neue Ziele gesetzt werden sollen. "Kunming muss aus der Biodiversität eine allgegenwärtige Sorge und ein politisches Thema machen", sagte der Präsident der UN-Vollversammlung, Volkan Bozkir.

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Merkel hob in ihrer Rede hervor, dass "alle Staaten" ihre Schutzmaßnahmen verstärken müssten. Dass Deutschland sich zuletzt neuen Biodiversitätszielen verschrieben habe, liege ihr "persönlich sehr am Herzen". Die Kanzlerin betonte: "Daher sorgen wir auch für eine solide Finanzierung unserer Schutzmaßnahmen. Bereits seit mehreren Jahren stellen wir für den globalen Schutz der biologischen Vielfalt jährlich 500 Millionen Euro zur Verfügung."

Staats- und Regierungschefs aus mehr als 60 Ländern - darunter Deutschland - hatten mit einer gemeinsamen Erklärung ihre Absicht unterstrichen, sich stärker für den Erhalt der weltweiten biologischen Vielfalt einzusetzen. Unter anderem solle unregulierte Fischerei und Wilderei gestoppt werden und bis 2050 kein Plastikmüll mehr in die Meere gelangen. Zahlreiche große Staaten wie beispielsweise Brasilien, Indien, die USA und China hatten sich allerdings nicht an der Aktion beteiligt.

Der britische Premier Boris Johnson warb in seiner Rede am Mittwoch derweil auf besondere Weise für den Artenschutz. "Denken Sie an das Schuppentier - dieses schuppige Säugetierwunder der Evolution, dass mit einer Greifzunge aufwartet, die irgendwie an seinem Becken befestigt ist", fabulierte Johnson. Er glaube nicht, dass sich irgendjemand für einen Planeten entscheiden wolle, "auf dem solch ein wunderbares, bizarres, kleines Wesen zukünftigen Generationen so unbekannt ist wie Dinosaurier und Dodos heute". Doch genau das würde passieren, wenn die Menschheit so weitermache wie bisher. "Und das sind nicht nur schlechte Nachrichten für die Schuppentiere - es sind schlechte Nachrichten für uns alle."

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hatte am Dienstag kritisiert, dass Politiker zwar viel versprechen, aber wenig halten würden. "Wenn es jedoch um echte Aktionen geht, scheitern sie jedes Mal. Aber macht weiter, überrascht uns!", twitterte sie. Auch die Naturschutzorganisation WWF mahnte mehr Anstrengungen zum Schutz der biologischen Vielfalt an. "Aber statt Maßnahmen verbindlich festzuhalten, werden in New York nur große Reden geschwungen."