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ROUNDUP: Materialmangel sorgt weiter für Schwächephase der deutschen Industrie

WIESBADEN/BERLIN (dpa-AFX) - Die Schwächephase der deutschen Industrie hat sich im September fortgesetzt. Die Gesamtproduktion fiel im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Seit April ist die Fertigung in den deutschen Industriebetrieben in fünf Monaten gefallen und konnte sich nur im Juli zeitweise erholen. Nach wie vor wird die deutsche Industrie durch einen breitangelegten Materialmangel belastet, der die Produktion trotz starker Nachfrage bremst.

Wegen der Entwicklung in den vergangenen Monaten fällt die Produktion mittlerweile auch im Jahresvergleich. Wie das Bundesamt weiter mitteilte, war die Fertigung im September ein Prozent niedriger als im September 2020. Die enttäuschenden Produktionsdaten zeigten an den Finanzmärkten wenig Wirkung. Seit Monaten leiden zahlreiche Industriestaaten unter einem Materialmangel und es kommt immer wieder zu enttäuschenden Produktionsdaten.

Das Bundeswirtschaftsministerium verwies in einer am Freitag in Berlin veröffentlichten Stellungnahme auf die Folgen der Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten, die sich "auf breiterer Front" niedergeschlagen hätten. "Bis zur nachhaltigen Auflösung der Knappheiten bleibt der Ausblick für die Industriekonjunktur somit eingetrübt, wenngleich die Nachfrage auf sehr hohem Niveau verharrt."

Wie bereits am Donnerstag bekannt wurde, erhielt die Industrie im September zwar wieder mehr Aufträge, allerdings weniger als erwartet.

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"Die Industrie kommt nicht in die Gänge", lautet die Einschätzung von Nils Jannsen, Leiter Konjunktur Deutschland am Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel. Seiner Einschätzung nach stehen die Lieferengpässe weiterhin einer durchgreifenden Erholung im Weg und eine Trendwende sei weiterhin nicht in Sicht.

"Die Hoffnung auf eine Gegenbewegung zum Einbruch der Produktion im August haben sich nicht erfüllt", sagte Analyst Ralph Solveen von der Commerzbank. Er geht davon aus, dass die Industrie auch im vierten Quartal kaum einen Beitrag zum deutschen Wirtschaftswachstum liefern werde. Immerhin sei die Nachfrage nach Produkten der deutschen Industrie weiterhin stark, so dass in den kommenden Monaten zumindest mit einer Stabilisierung der Produktion zu rechnen sei.