Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 4 Stunden 42 Minuten
  • Nikkei 225

    36.898,16
    -1.181,54 (-3,10%)
     
  • Dow Jones 30

    37.775,38
    +22,07 (+0,06%)
     
  • Bitcoin EUR

    57.129,42
    -895,03 (-1,54%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.261,56
    +376,02 (+40,20%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.601,50
    -81,87 (-0,52%)
     
  • S&P 500

    5.011,12
    -11,09 (-0,22%)
     

ROUNDUP: Libanon und Israel verschieben Verhandlungen über Seegrenze

BEIRUT/TEL AVIV (dpa-AFX) - Nach einer kurzen Begegnung ohne konkrete Ergebnisse haben Vertreter Israels und des Libanons eine Verhandlungsrunde über ihre gemeinsame Seegrenze im Mittelmeer beendet. Eine neue Gesprächsrunde sei in zwei Wochen am 28. Oktober geplant, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Kreisen der UN und der libanesischen Armee.

Medien beider Länder hatten vom ersten Treffen dieser Art seit 30 Jahren berichtet. Israel und der Libanon befinden sich offiziell noch immer im Krieg.

Bei den Gesprächen geht es nach Aussagen beider Seiten nicht um eine diplomatische Annäherung oder eine Normalisierung ihrer Beziehungen, sondern ausschließlich um die gemeinsame Seegrenze. Der Streit dreht sich um eine Fläche von etwa 850 Quadratkilometern im Mittelmeer und um große Mengen Erdgas, die dort vermutet werden. Dem Nachrichtenportal ynet zufolge handelt es sich bei dem umstrittenen Gebiet um zwei Prozent der israelischen Wirtschaftszone im Mittelmeer und drei Prozent der libanesischen.

Die Gespräche im UN-Büro in Nakura im Südlibanon endeten am Mittwoch nach weniger als einer Stunde, wie die dpa aus UN-Kreisen erfuhr. Auch eine US-Delegation unter Führung von David Schenker, dem für den Nahen Osten zuständigen Staatssekretär im US-Außenministerium, sei anwesend, hieß es. Dem libanesischen Sender MTV zufolge saßen die Vertreter einander gegenüber, sprachen aber nicht miteinander.

WERBUNG

Im Libanon war die Zusammensetzung der Delegation auf Widerstand der schiitischen Hisbollah, die im Land großen Einfluss besitzt, und der mit ihre verbündeten Schiitenbewegung Amal gestoßen. Sie lehnten ab, dass neben Militärvertretern auch Zivilisten - ein Vorstandsmitglied der Ölbehörde und ein Experte für Seeangelegenheiten - für den Libanon an den Gesprächen teilnehmen sollten. An der Spitze der israelischen Delegation stand Uri Adiri, der Leiter des Energieministeriums.

Die Hisbollah ist eng mit dem Iran verbündet und betrachtet Israel als Erzfeind. Ihr letzter Krieg mit Israel endete 2006. Bis heute kommt es an der Landesgrenze zu Spannungen.

Der Wettlauf um Erdgas im Mittelmeer hatte sich in vergangenen Jahren zugespitzt. Laut der US-Forschungsbehörde Geological Survey enthält das sogenannte Levante-Becken, das vom Osten Ägyptens bis zum Norden Syriens und zur Türkei führt, rund 3,5 Billionen Kubikmeter förderbares Erdgas. In der Region konkurrieren neben Israel und dem Libanon auch Ägypten, Zypern und die Türkei um Erdgas-Ressourcen.