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ROUNDUP: Kommen Fauna und Flora der Tesla-Ansiedlung in die Quere?

POTSDAM (dpa-AFX) - Die Euphorie in Brandenburg über die Ansiedlung des amerikanischen E-Auto-Bauers Tesla <US88160R1014> in Grünheide (Oder-Spree) könnte durch den Naturschutz getrübt werden. Nahe der A10 soll auf einem 300 Hektar großen Gelände gebaut werden. Bislang stehen auf dem Industriegebiet Kiefern.

Naturschützer appellieren bei aller Freude über die Milliardeninvestition an die Verantwortlichen, die Belange der Tier- und Pflanzenwelt ausreichend zu berücksichtigen. "Noch wurden weder Bürger oder Naturschutzverbände in das Projekt einbezogen", sagte Friedhelm Schmitz-Jersch, Landesvorsitzender des Naturschutzbundes Brandenburg (Nabu), der Deutschen Presse-Agentur.

Gut 20 Jahre lang konnte sich auf dem Areal ungehindert Flora und Fauna entfalten. Welche Pflanzen oder Tiere sich dort ihren Lebensraum erobert haben - möglicherweise auch schützenswerte - sei bislang unbekannt. Tesla muss noch die nötigen Unterlagen einreichen, die derzeit vorbereitet werden. Für die Industrieansiedlung würde Wald abgeholzt, Tesla will laut Brandenburger Landesregierung jedoch die dreifache Menge wieder aufforsten lassen.

Erfahrungen mit seltenen und unter Schutz stehenden Tieren als "Projekt-Verhinderer" gibt es bundesweit. So stoppte etwa die "Kleine Hufeisennase, eine Fledermausart, in Dresden zeitweise den Bau der Waldschlösschenbrücke. Außerdem stellten sich Zauneidechsen, Juchtenkäfer, Mopsfledermäuse, Wachtelkönige, Großtrappen oder auch Feldhamster Bauvorhaben in den Weg. Für das Milliardenprojekt der Deutschen Bahn, Stuttgart 21, mussten Eidechsen umgesiedelt werden.

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"Man muss jetzt erfassen, welche schützenswerten Arten dort sind", sagte Schmitz-Jersch mit Blick auf den Standort Grünheide. "Wir werden uns auch ein eigenes Bild machen." Zunächst ist aus seiner Sicht zu klären, ob noch der mittlerweile 20 Jahre alte Bebauungsplan allen naturschutzrechtlichen Anforderungen genügt. Es stelle sich die Frage: "Ist das, was es damals gab, heute noch gültig?"

Die Rahmenbedingungen haben sich aus Sicht des Nabu-Vorsitzenden entscheidend geändert. "Wir erwarten Offenheit und Dialogbereitschaft", sagte er, betonte aber gleichzeitig: "Daran habe ich keinen Zweifel." Keinesfalls dürfe jetzt Zeitdruck ins Spiel kommen.

Am Freitag war die von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) initiierte Taskforce für die Tesla-Ansiedlung erstmals zusammengekommen. Dort gibt es Ansprechpartner für das Unternehmen und die Beteiligten in der Kommune, dem Landkreis und den Ministerien. Baubeginn für die Fabrik soll im ersten Halbjahr 2020 sein, der Produktionsstart ist für 2021 vorgesehen. In der ersten Ausbaustufe sollen über 3000 Arbeitsplätze entstehen.