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ROUNDUP: Kita-Verband fordert Abkehr von Notbetreuung - und neue Konzepte

BERLIN (dpa-AFX) - Der Deutsche Kitaverband hat die Abkehr von der coronabedingten Notbetreuung für Kinder gefordert. Statt die Notbetreuung auszuweiten, brauche man eine Übergangsregelung, die an die jeweilige aktuelle Corona-Lage angepasst werden könne, teilte der Verband am Mittwoch mit. Empfohlen würden eine prozentuale Belegung der regulären Kita-Plätze und feste, strikt voneinander isolierte Gruppen. Damit sei die Situation für die Träger besser planbar, hieß es.

Welche Kinder aufgenommen würden, sollten die Träger und Einrichtungen entscheiden, so der Kitaverband. Dazu könnten demnach neben Mädchen und Jungen von unabkömmlichen Eltern und Alleinerziehenden auch Kinder mit Förderbedarf oder in beengten Wohnsituationen zählen.

Die Familienminister von Bund und Ländern sind dafür, die Kitas vorsichtig und schrittweise wieder zu öffnen. Bisher gibt es dafür aber noch keinen konkreten Plan. Kitas bieten bisher nur Notbetreuung an.

Der Sozialverband VdK verlangte auch mit Blick auf fehlende Betreuungsmöglichkeiten mehr Unterstützung für Eltern. "Wenn die meisten Kinder und Jugendlichen nicht wieder in die Kita oder in die Schule gehen können, fragen wir uns, wo der der Rettungsschirm für die Eltern bleibt", erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele.

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Derzeit können Eltern bis zu 67 Prozent ihres Lohns vom Staat erhalten, wenn sie Kinder unter zwölf Jahren wegen geschlossener Kitas und Schulen zu Hause betreuen müssen und deshalb Einkommensverluste haben. Ferien- und Schließzeiten werden nicht mitgerechnet. Die Leistung ist begrenzt auf 2016 Euro für einen vollen Monat und wird zudem maximal für sechs Wochen gezahlt. Für manche Eltern wären die Zahlungen damit Mitte Mai bereits erschöpft.

Der VdK verlangte, die Hilfe zu entfristen und aufzustocken - auf 80 Prozent des entgangenen Nettoeinkommens. Der Anspruch müsse mit Ausnahme von Hort-Schließzeiten auch während der Kita- und Schulferien gelten.

Der Paritätische Gesamtverband warnte davor, bei Eltern zu hohe Erwartungen zu schüren: Berechnungen des gemeinnützigen Kita-Trägers Fröbel-Gruppe hätten gezeigt, dass "unter Wahrung notwendiger Schutz- und Hygienemaßnahmen, pädagogischer Standards und der Bildung von Kleingruppen" kurzfristig nur etwa die Hälfte der üblichen Zahl an Kindern betreut werden könne. Es brauche "kreative Lösungen", erklärte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider. "Dabei müssen wir die Sache aber realistisch sehen: Eine schnelle Rückkehr zum Regelbetrieb ist kurzfristig weder möglich noch gesundheitspolitisch angezeigt."

Der Deutsche Frauenrat, der Deutsche Juristinnenbund und das Zukunftsforum Familie forderten derweil, der ungleichen Arbeitsteilung von Männern und Frauen in Familie und Arbeitswelt entgegenzuwirken. "Wegen der Kitaschließungen stecken vor allem Mütter beruflich zurück, um den Betreuungsbedarf aufzufangen", warnte die Vorsitzende des Deutschen Frauenrats, Mona Küppers. "Frauen werden so in traditionelle Geschlechterrollen gedrängt. Dies kann zu langfristigen Nachteilen im Erwerbsleben für sie führen."