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ROUNDUP: Kanzlerin Merkel wird von US-Präsident Biden im Weißen Haus empfangen

WASHINGTON (dpa-AFX) - Bei ihrer vermutlich letzten Reise nach Washington als Bundeskanzlerin wird Angela Merkel (CDU) am Donnerstag von US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus empfangen. Der Besuch soll den Neuanfang in den deutsch-amerikanischen Beziehungen nach einem Tiefpunkt in der Ära von Bidens Vorgänger Donald Trump markieren. Merkel ist die erste Regierungschefin aus Europa, die Biden seit seiner Amtsübernahme im Januar im Weißen Haus empfängt. Für die Kanzlerin dürfte es der Abschiedsbesuch in Washington sein. Bei der Bundestagswahl im September tritt Merkel nicht mehr an.

Bei dem Treffen soll es unter anderem um die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 gehen, mit der russisches Gas unter Umgehung der Ukraine nach Deutschland gebracht werden soll. Das Projekt ist der größte Streitpunkt zwischen den USA und Deutschland. Beide Seiten bemühen sich seit Wochen um einen Kompromiss und haben sich nach Angaben von Außenminister Heiko Maas bei vielen Punkten angenähert. Merkel hatte sich vor ihrer Reise aber skeptisch gezeigt, ob es bei ihrem Besuch bei Biden schon eine abschließende Lösung geben werde.

Weitere Themen bei dem Arbeitsbesuch Merkels dürften unter anderem der Umgang mit China und Russland, die bedrohliche Lage in Afghanistan kurz vor dem Ende des internationalen Militäreinsatzes und die Corona-Pandemie sein. Vor dem Besuch forderten zahlreiche Organisationen die Kanzlerin dazu auf, ihren Widerstand gegen eine Aufweichung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe aufzugeben. Biden hat sich dafür ausgesprochen, im globalen Kampf gegen die Pandemie den Patentschutz vorübergehend auszusetzen.

Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung hofft angesichts des Treffens zwischen Merkel und Biden auf eine Verständigung zu den wegen der Pandemie erlassenen US-Einreisebeschränkungen. "Die USA sollten ihre Corona-Einreisebeschränkungen für den Schengen-Raum lockern", sagte Peter Beyer der "Rheinischen Post" (Donnerstag). Die EU hat entschieden, dass Reisende aus den Vereinigten Staaten wieder leichter in die Europäische Union einreisen können. In die umgekehrte Richtung gelten aber nach wie vor strenge Auflagen. Außenminister Maas sagte am Mittwoch, dass er bei diesem Thema während des Merkel-Besuchs in den USA keine Bewegung erwarte.

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Vor ihren Gesprächen im Weißen Haus wird Merkel am Donnerstag mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris zu einem Frühstück zusammenkommen. Danach ist eine Zusammenkunft mit Vertretern der US-Wirtschaft geplant. Anschließend wird die Kanzlerin mit der Ehrendoktorwürde der Johns-Hopkins-Universität ausgezeichnet. Aus diesem Anlass wird sie auch eine Rede halten. Die Universität würdigte Merkel vorab als "globale Führungspersönlichkeit von beispielloser Entschlossenheit und Integrität". Die Bundeskanzlerin habe nicht nur Deutschland geführt, "sondern war auch ein Leuchtfeuer für die Welt in Krisenzeiten, von der großen Rezession bis zur Covid-19-Pandemie".

Vor der Rückreise Merkels geben der Präsident und First Lady Jill Biden ein Abendessen zu Ehren der Kanzlerin. Daran soll nach Angaben des Weißen Hauses auch Merkels Ehemann Joachim Sauer teilnehmen. Biden bemüht sich darum, die unter Trump schwer belasteten Beziehungen zu Deutschland und zu anderen Verbündeten der USA wieder zu reparieren. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, hatte vor Merkels Visite gesagt: "Ihr Besuch wird die tiefen und dauerhaften bilateralen Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland bekräftigen." Biden hatte Merkel im vergangenen Monat am Rande des G7-Gipfels in Großbritannien eingeladen.

Biden-Vorgänger Trump hatte Deutschland mehr als Konkurrenten und weniger als Verbündeten gesehen. Der Republikaner hatte immer wieder die deutschen Verteidigungsausgaben, den deutschen Handelsüberschuss und auch Nord Stream 2 scharf kritisiert. Der Demokrat Biden setzt jetzt auf Kooperation - auch wenn Streitthemen bleiben. Nord Stream 2 ist immer noch das größte davon. Die USA und einige osteuropäische Nato-Partner befürchten eine zu starke Abhängigkeit Europas von russischen Energielieferungen und lehnen das Projekt deswegen ab.