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ROUNDUP/Institut: Beschäftigte ohne Tarifvertrag arbeiten länger

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - In Deutschland arbeiten einer aktuellen Studie zufolge immer mehr Beschäftigte in Betrieben ohne Tarifvertrag. In vergangenen Jahr seien die Arbeitsbedingungen von nur noch 52 Prozent der Beschäftigten tarifvertraglich geregelt gewesen, teilte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Donnerstag mit. Zur Jahrtausendwende hätten dagegen noch 68 Prozent der Beschäftigten einen Tarifvertrag gehabt.

Der Rückgang der Tarifbindung habe erhebliche Folgen für Arbeitszeit und Bezahlung, betonen die Autoren der Studie. Vollzeitbeschäftigte in tariflosen Betrieben arbeiteten bundesweit im Schnitt wöchentlich 53 Minuten länger und verdienten 11 Prozent weniger als Beschäftigte in Betrieben mit Tarifbindung. Laut WSI wurden dabei Betriebe miteinander verglichen, die hinsichtlich Größe, Wirtschaftszweig, Qualifikation der Beschäftigten und Stand der technischen Anlagen identisch sind.

Längere Arbeitszeiten in tariflosen Betrieben seien in den westdeutschen Bundesländern besonders ausgeprägt, und zwar auch dann, wenn man strukturelle Effekte wie Betriebsgröße und Branche herausrechne. In Baden-Württemberg arbeiteten Vollzeitbeschäftigte in tariflosen Unternehmen jede Woche 72 Minuten zusätzlich, in Bremen seien es 64 Minuten. Über das Jahr gesehen entspreche dies gut einer zusätzlichen Arbeitswoche.

Beim Entgelt zeigen sich die größten Nachteile im Osten: In Brandenburg verdienten Beschäftigte in tariflosen Betrieben monatlich 17,7 Prozent weniger als Arbeitnehmer in vergleichbaren Betrieben mit Tarifbindung, in Sachsen-Anhalt betrage der Abstand sogar 18,3 Prozent.

"Mehr Arbeit für weniger Geld, nur weil der Chef keinen Tarifvertrag unterschreiben will, ist und bleibt respektlos gegenüber der Arbeitsleistung von Millionen Beschäftigten in unserem Land", kritisierte der gewerkschaftspolitische Sprecher der Linken-Fraktion, Pascal Meiser. Der Politiker bezeichnete die Vorgehensweise der Arbeitgeber als Tarifflucht und warf der Bundesregierung vor, "achselzuckend" dabei zuzusehen. Nach Ansicht Meisers müssten Tarifverträge leichter für allgemeinverbindlich erklärt werden können.