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ROUNDUP: Henkel führt Konsumentengeschäfte zusammen - trüber Wachstumsausblick

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Konsumgüter- und Klebstoffkonzern Henkel <DE0006048432> will sein Konsumentengeschäft umbauen und wettbewerbsfähiger machen. So soll die Sparte für Wasch- und Reinigungsmittel mit dem Segment für Körperpflege zusammengelegt werden. Henkel will sich dabei auf die Kern- und wachstumsträchtigen Marken konzentrieren. Durch die Größenvorteile erhoffen sich die Düsseldorfer höhere Einsparungen sowie eine größere Schnelligkeit und Flexibilität durch schlankere Strukturen. Für die Aktionäre kündigte Henkel zudem ein Aktienrückkaufprogramm über eine Milliarde Euro an. Der Aktienkurs brach am Freitag dennoch ein.

Dazu setzte das Management dem Konzern neue mittel- und langfristige Ziele - die sich jedoch wenig von den bisherigen unterscheiden. Für das laufende Geschäftsjahr zeigte sich der Vorstand um Konzernchef Karsten Knobel zurückhaltend. So dürften die hohen Kosten für Rohstoffe, Materialien und Logistik im schlechtesten Fall erheblich belasten und zu einem Ergebnisrückgang führen.

Die Nachrichten kamen zunächst wenig gut an, der Aktienkurs stürzte am Vormittag um mehr als acht Prozent ab. Analystin Molly Wylenzek vom Investmenthaus Jefferies wertete den angestrebten Umbau in einer ersten Reaktion positiv, da das Produktportfolio nun genauer unter die Lupe genommen werde. Den vorsichtigen Ausblick für 2022 monierte sie aber.

Henkel will die beiden Sparten mit Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Körperpflege künftig in dem Bereich "Consumer Brands" mit einem Umsatz von zusammen rund 10 Milliarden Euro führen. Das Produktportfolio soll weiter ausgemistet werden. Marken und Geschäfte, die künftig nicht mehr zum Kerngeschäft zählen, will der Konzern verkaufen oder einstellen. Dabei gingen die Maßnahmen über die bisher bekannten hinaus, hieß es.

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Bis 2021 hatte das Unternehmen Marken mit einem Umsatzvolumen von rund 500 Millionen Euro verkauft oder eingestellt, vor allem in dem seit Jahren schwächelnden Geschäft mit Körperpflege. Das margenschwächste Geschäft von Henkel steht auch jetzt wieder verstärkt im Blick: Hier sollen die weiteren Maßnahmen im laufenden Jahr beginnen.

Mit der Zusammenführung der beiden Bereiche will Henkel von Größenvorteilen profitieren. Zudem verspricht sich der Vorstand davon erhebliche Synergien in Verwaltung, Vertrieb, Marketing und der Lieferkette. Dadurch sollen Mittel für weitere Investitionen in das Geschäft frei werden. Durch gemeinsame Teams will Henkel schlankere Strukturen und schnellere Entscheidungsprozesse ermöglichen. Den Integrationsprozess und den neuen Unternehmensbereich soll Wolfgang König leiten, derzeit das Körperpflegegeschäft verantwortet.

Mit Details hielt sich Henkel zurück: Die Synergien sowie die Aufwendungen für den Umbau würden zu einem späteren Zeitpunkt konkretisiert, hieß es. Mittel- bis langfristig setzte sich der Konzern zudem neue Ziele: ein jährliches Umsatzwachstum aus eigener Kraft von drei bis vier Prozent, eine bereinigte operative Marge (Ebit) von rund 16 Prozent sowie ein Wachstum des bereinigten Ergebnisses je Aktie im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Bisher hatte der Konzern ein Umsatzplus aus eigener Kraft um zwei bis vier Prozent angestrebt. Das Ergebnisziel ist unverändert.

Das laufende Geschäftsjahr dürfte dabei im Vergleich zum Vorjahr schwächer ausfallen. Grund sei die weiter angespannte Lage bei Rohstoffen, Materialien sowie in der Lieferkette, die zu erheblich höheren Kosten führe, hieß es. So sieht das Management ein Umsatzwachstum aus eigener Kraft von zwei bis vier Prozent. Im Vorjahr waren die Erlöse vorläufigen Zahlen zufolge währungs- und portfoliobereinigt um 7,8 Prozent auf rund 20,1 Milliarden Euro gestiegen.

Die bereinigte Ebit-Marge sieht Henkel in einer Spanne zwischen 11,5 und 13,5 Prozent nach 13,4 Prozent 2021. Auch beim bereinigten Ergebnis je Aktie bleibt Henkel zurückhaltend und erwartet bei konstanten Wechselkursen einen Rückgang von 15 Prozent bis im besten Falle einen Anstieg von fünf Prozent. Dabei sei die derzeitige Unsicherheit und die Volatilität der Märkte berücksichtigt.