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ROUNDUP: Heidelberger Druck will Kostensteigerungen mit höheren Preisen trotzen

HEIDELBERG (dpa-AFX) - Der Maschinenbauer Heidelberger Druck <DE0007314007> will im neuen Geschäftsjahr Umsatz und Ergebnis trotz des Kostendrucks weiter steigern. Dabei plant der Konzern, mit eigenen Preiserhöhungen die steigenden Kosten für Material, Energie, Frachten und Personal wettzumachen. Auf diese Weise will Heidelberger Druck auch dank weiterer Einsparungen erneut profitabler wirtschaften, wie es am Donnerstag in Heidelberg hieß. Die im SDax <SE0009653386> notierte Aktie konnte allerdings nur vorbörslich zulegen, nach Handelsbeginn kam sie wieder unter Druck.

Im frühen Handel verlor das Papier mit dem schwachen Gesamtmarkt in der Spitze bis zu vier Prozent auf 1,881 Euro. Zuletzt konnte sich die Aktie wieder etwas erholen, lag mit 1,96 Euro aber immer noch leicht unter dem Niveau vom Mittwoch. In den vergangenen Monaten war der Kurs bereits spürbar gefallen, von 3,14 Euro im frühen Januar ging es bis auf 1,668 Euro im Mai hinab. Trotz der Verluste in diesem Jahr liegt der Kurs der Aktie immer noch rund 300 Prozent über dem Rekordtief aus dem Herbst 2020.

Beim Erlös plant der Konzern in diesem Geschäftsjahr (Ende März) mit einem Zuwachs von den 2,18 Milliarden Euro aus dem Vorjahr auf rund 2,3 Milliarden. Davon sollen vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen mindestens 8 Prozent als operativer Gewinn hängenbleiben und damit ebenfalls mehr als ein Jahr zuvor mit 7,3 Prozent Marge. Analysten hatten im Schnitt mit solchen Werten gerechnet.

Heidelberger Druck werde zwar im laufenden Geschäftsjahr mit zum Teil deutlichen Kostensteigerungen bei Material, Energie, Logistik und Personal konfrontiert, teilte der Konzern mit. Diese sollen allerdings über eigene Preiserhöhungen kompensiert werden. Außerdem will das Unternehmen weiter von eingeleiteten Einsparungen profitieren. "Damit sind wir optimistisch, dem sehr herausfordernden Umfeld mit seinen massiven Preissteigerungen entgegenwirken zu können", sagte der seit April amtierende Vorstandschef Ludwin Monz.

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Dabei setzt Heidelberg auch auf den Auftragsbestand, der Ende März mit 900 Millionen Euro so hoch lag wie seit zehn Jahren nicht. Finanziell stehe das Unternehmen so gut da wie lange nicht, sagte Monz.

Die bereits bekannten vorläufigen Geschäftszahlen für das vergangene Geschäftsjahr bestätigte das Management. Der Umsatz war um 14 Prozent gestiegen, das operative Ergebnis (Ebitda) um gut zwei Drittel auf 160 Millionen Euro. Auch unterm Strich konnte der Konzern wieder schwarze Zahlen schreiben, mit 33 Millionen Euro Gewinn. Ein Jahr zuvor war noch ein Verlust in Höhe von 43 Millionen Euro angefallen.

Die Jahresziele für den Umsatz- und die Profitabilität des Druckmaschinenherstellers seien angesichts anhaltender Lieferkettenprobleme und hoher Kosten ermutigend, schrieb Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Stefan Augustin von Warburg Research hatte laut eigenen Angaben mit Zielen in dieser Größenordnung gerechnet.

Das ursprünglich auf Schnellpressen und Druckmaschinen fokussierte Unternehmen konzentriert sich mehr und mehr auf den Verpackungsdruck. Mit Abo-Angeboten, mehr Softwareautomatisierung für die Kunden und Sparprogrammen brachte Ex-Chef Rainer Hundsdörfer Heidelberger Druck wieder auf Kurs.

Außerdem versucht der Konzern in neuen Geschäftsfeldern wie etwa der Elektromobilität Fuß zu fassen. Seit 2018 vertreibt das Unternehmen selbst entwickelte Wallboxen; zuletzt übernahm der Konzern die Ladesäulentechnologie des Energieunternehmens EnBW <DE0005220008>, wodurch auch Produkte für den öffentlichen Raum hinzukamen. Dieser noch junge Geschäftsbereich wuchs nach Unternehmensangaben im vergangenen Jahr am stärksten.