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ROUNDUP: Gehäufte Vorwürfe von Dnister-Separatisten gegen die Ukraine

TIRASPOL/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die prorussische Separatistenrepublik Transnistrien in der Moldau macht weiter die benachbarte Ukraine für angebliche Anschläge in der Region verantwortlich. Am Mittwoch sei von ukrainischer Seite auf Militäranlagen beim Dorf Cobasna geschossen worden, teilte das Innenministeriums des international nicht anerkannten Staates in Tiraspol mit. Bei Cobasna sichern russische Soldaten ein riesiges Munitionslager, das noch aus sowjetischen Zeiten stammt.

Die Gemeinsame Kontrollkommission, die den Waffenstillstand zwischen Moldau und Transnistrien überwacht, bestätigte zwar Schüsse auf ukrainischer Seite. Es sei aber nicht über die Grenze geschossen worden, sagte das transnistrische Kommissionsmitglied Oleg Beljakow der Agentur Tass. Seit Montag hat es in Transnistrien an mehreren Orten Explosionen gegeben, zwei Rundfunkmasten wurden zerstört.

Während Tiraspol und Moskau im Gleichklang der Ukraine die Schuld geben, geht die Kiewer Führung von russischen Versuchen aus, Unruhe im Rückraum der Ukraine zu stiften. Ein ranghoher russischer Militär hatte vergangene Woche gesagt, Russland wolle die ganze südliche Ukraine mit der Hafenstadt Odessa erobern und bis nach Transnistrien vorstoßen. Dort hatte sich die mehrheitlich russische und ukrainische Bevölkerung 1990 abgespalten, als die Nationalbewegung der Moldau eine Vereinigung mit dem Nachbarn Rumänien anstrebte.

Für die Republik Moldau bedeute die mögliche Eskalation eine große Gefahr, sagte der ukrainische Präsidentenberater Olexyj Arestowytsch am Mittwoch in Kiew. "Und das Beste in diesem Fall wäre, wie mir scheint, wenn Moldau Hilfe aus der Ukraine und Rumänien sucht." Er sagte, die Ukraine könne Transnistrien unter Kontrolle bringen, wenn Moldau es wünsche. Diese Äußerung wurde von Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau als "ziemlich provokant" kritisiert.

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Ein westlicher Experte schätzte die Gefahr einer Eskalation in Transnistrien aber derzeit als gering ein. Die dortigen russischen Truppen seien zu schwach, um gegen die Republik Moldau oder die Ukraine vorzurücken, sagte Marcus Keupp von der Militärakademie an der ETH Zürich. Hauptaufgabe der 1500 Mann sei die Bewachung des alten Waffen- und Munitionsdepots. "Dort stehen Panzer und Radfahrzeuge, die seit 30 Jahren nicht mehr bewegt wurden", sagte Keupp der Deutschen Presse-Agentur.

Zum anderen habe die abtrünnige prorussische Region rund 5000 eigene Soldaten als eigentliche Kampfverbände. Diese Truppe sei aber logistisch isoliert und verfüge wohl nur über zwei Kampfhubschrauber, sagte Keupp. Ihnen gegenüber stünden in Moldau rund 20 000 Soldaten. Allerdings hat die moldauische Präsidentin Maia Sandu die eigenen Streitkräfte ebenfalls nur als bedingt einsatzfähig bezeichnet. "Unsere Armee ist ohne Ausrüstung und Militärtechnik geblieben", sagte sie am Mittwoch bei einer Feier zum 30. Jahrestag des moldauischen Generalstabs und forderte eine Modernisierung der Truppe.

Angesichts der aktuell undurchsichtigen Entwicklung könnte es sich bei den Anschlägen um den Versuch eines Ablenkungsmanövers handeln, sagte Keupp. Die Russen versuchten, ukrainische Truppen aus dem Raum Odessa zu binden und so die Verteidigung der wichtigen Hafenstadt zu schwächen.