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ROUNDUP: Fresenius rudert wegen Dialysetochter FMC bei Prognose zurück

BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Der Gesundheitskonzern Fresenius <DE0005785604> muss wegen Problemen bei der Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) <DE0005785802> beim Ausblick für das laufende Jahr zurückrudern. FMC leidet unter einem verschärften Mitarbeitermangel in den Vereinigten Staaten, der zu Kapazitätsengpässen im Bereich der Gesundheitsdienstleistungen in Nordamerika führen dürfte. Dazu kämen Lohninflation, steigende Materialkosten und Störungen in der Lieferkette, teilten die beiden Unternehmen am Mittwochabend in Bad Homburg mit. Dagegen wurden die Prognosen für die übrigen Konzernteile - Kabi, Helios und Vamed - bekräftigt. Die mittelfristigen Ziele sind jedoch nicht mehr zu halten.

Die Aktien von FMC und Fresenius, die beide im Dax <DE0008469008> notiert sind, stürzten am Donnerstag weiter ab. Beide Papiere hatten in den vergangenen Wochen und Monaten bereits deutlich an Wert verloren. FMC sackten um mehr als13 Prozent auf 37,92 Euro ab und waren damit so billig wie seit Anfang 2010 nicht mehr. Fresenius-Anteile gaben um mehr als acht Prozent auf 24,94 Euro nach - dies ist der tiefste Kurs seit dem Corona-Crash im März 2020. Unter 24,25 Euro wäre es ein Tief seit 2012.

Fresenius erwartet für 2022 nunmehr ein währungsbereinigtes Konzernumsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Bislang hatte der Konzern hier ein Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich als Ziel ausgegeben. Das Konzernergebnis sieht Fresenius währungsbereinigt und vor Sondereinflüssen nun sinken - und zwar im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Ursprünglich war das Unternehmen von einem Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich ausgegangen.

FMC hatte zuvor bereits ebenfalls seine Prognosen gesenkt und erwartet einen Rückgang des Konzernergebnisses im hohen Zehn-Prozentbereich. Bislang war FMC von einem Anstieg im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich ausgegangen. Beim Umsatz wird nun das untere Ende der bisherigen Spanne eines Wachstums im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich avisiert.

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Fresenius könne sich der teils massiven Kostensteigerungen sowie den Lieferkettenproblemen und den Personalengpässen nicht entziehen, kommentierte Konzernchef Stephan Sturm. "Und im Gegensatz zu anderen Branchen können wir die damit verbundenen wirtschaftlichen Belastungen nicht kurzfristig über Preiserhöhungen weitergeben."

Wegen der Probleme bei FMC geht Fresenius zudem davon aus, sein mittelfristiges Ergebnisziel nicht mehr erreichen zu können. Zuvor hatte sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, 2020 bis 2023 ein organisches durchschnittliches jährliches Konzernergebniswachstum am unteren Ende der Bandbreite von fünf bis neun Prozent zu erreichen. Gleichzeitig präzisiert Fresenius sein mittelfristiges Konzernumsatzziel und erwartet für den Zeitraum 2020 bis 2023 ein organisches durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum am unteren Ende der bisher erwarteten Bandbreite von vier bis sieben Prozent.

Wegen der Ungewissheiten im Zusammenhang mit dem US-Arbeitsmarkt sowie dem inflationären Umfeld zog auch FMC die Ziele bis 2025 zurück. Hier hatte der Konzern eine durchschnittliche jährliche Umsatzsteigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine durchschnittliche jährliche Steigerung des Konzernergebnisses im hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.

Wie Fresenius weiter mitteilte, wird die neue Vorstandschefin von FMC, Carla Kriwet, nun bereits am 1. Oktober starten und damit früher als geplant. Rice Powell werde sein Amt am 30. September niederlegen.

Im zweiten Quartal stieg der Umsatz von Fresenius vorläufigen Zahlen zufolge um acht Prozent auf gut zehn Milliarden Euro. Währungsbereinigt blieb ein Plus von drei Prozent. Alle Bereiche trugen zu dem Wachstum bei. Das operative Ergebnis (Ebit) sank dagegen um drei Prozent auf rund eine Milliarde Euro. Mit Ausnahme des Krankenhauskonzerns Helios mussten alle anderen Konzerntöchter Einbußen hinnehmen. Unter dem Strich verblieben mit 450 Millionen Euro fünf Prozent weniger.