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ROUNDUP: Energiekonzern Engie erhöht nach Gewinnsprung die Prognose

PARIS (dpa-AFX) - Der Energiekonzern Engie <FR0010208488> wird angesichts hoher Preise optimistischer für das Gesamtjahr. Der Vorstand rechnet nun mit wiederkehrenden Nettoeinnahmen von 3,8 bis 4,4 Milliarden Euro, wie das französische Unternehmen am Dienstag in Paris bei der Vorlage seiner Quartalszahlen mitteilte. Zuvor standen 3,1 bis 3,3 Milliarden im Plan. Dabei berücksichtige die neue Gewinnprognose "verschiedene Szenarien, einschließlich des Risikos einer Unterbrechung der Gaslieferungen aus Russland", hieß es weiter. Die Aktie legte im frühen Handel am Dienstagmorgen an der Pariser Börse rund 6 Prozent zu.

Engie profitiert, wie viele andere Energieversorger in Europa auch, vor allem von den Energiepreisen, die wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine stark gestiegen sind. Erst in der vergangenen Woche hatte beispielsweise der Dax-Konzern <DE0008469008> RWE <DE0007037129> einen Gewinnsprung vermeldet. Engie wies für das erste Quartal einen Ergebnissprung vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 74 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro aus.

Gleichzeitig bekommt Engie aber auch die negativen Folgen des Ukraine-Kriegs zu spüren. Das direkte Risiko durch womöglich ausbleibende Lieferungen des russischen Gaskonzerns Gazprom <US3682872078> hat der Konzern den eigenen Angaben zufolge bis Ende März auf weniger als fünf Terawattstunden (TWh) reduziert.

Außerdem sehen sich auch die Franzosen mit den russischen Auflagen zur Bezahlung von Gaslieferungen konfrontiert. Engie habe mit Gazprom Gespräche über die von Russland beantragte Änderung des Zahlungssystems für russische Gaslieferungen geführt, teilte der Konzern weiter mit. Die Gruppe habe die notwendigen Schritte unternommen, um ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, solange dies mit dem europäischen Sanktionsrahmen vereinbar sei und die Risikobilanz von Engie nicht verändere.

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Die russische Regierung hatte Ende März als Reaktion auf die Sanktionen der Europäischen Union (EU) bekannt gegeben, dass westliche Staaten Konten bei der Gazprombank eröffnen müssen, um weiter Gas zu erhalten. Andernfalls würden die Lieferungen für "unfreundliche Länder" eingestellt, hatte Präsident Wladimir Putin angekündigt. Die Staaten müssen demnach über die Konten, die einen Bereich für Valuta - also Euro oder Dollar - und einen für Rubel haben, eine Zahlung in russischer Währung sicherstellen.

Laut dem von Putin unterzeichneten Dekret kann weiter in Euro oder Dollar auf das russische Konto eingezahlt werden. Die Gazprombank tauscht das Geld dann in Rubel und überweist den Betrag an Gazprom. Polen und Bulgarien weigern sich, den Mechanismus zu akzeptieren und erhalten deshalb seit Ende April kein Gas mehr aus Russland.

Weiterhin hat Engie nach eigenen Aussagen Maßnahmen getroffen, um die Sicherheit der Gasversorgung zu erhöhen und die vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen. Dazu zählt der Konzern sowohl die Erhöhung des Volumens von bestehenden Zulieferern als auch Verträge mit neuen Lieferanten, sowie die Anpassung seiner Maßnahmen bei Sicherungsgeschäften. Diese werden von Gas- und Stromkonzernen beim An- und Verkauf genutzt. Sie werden oftmals schon deutlich vor der Lieferung abgeschlossen. Kommt es in der Zwischenzeit - wie zuletzt - zu starken Preisänderungen an den Großhandelsmärkten, müssen für diese Sicherungsgeschäfte Vorauszahlungen geleistet werden.