ROUNDUP: Einkaufsmanager-Stimmung so schlecht wie seit fast 3 Jahren nicht mehr

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LONDON (dpa-AFX) -Die Stimmung in den Unternehmen der Eurozone hat sich im Oktober überraschend verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global fiel zum Vormonat um 0,7 Punkte auf 46,5 Zähler, wie S&P am Dienstag in London mitteilte. Dies ist der tiefste Stand seit November 2020. Analysten hatten hingegen im Schnitt mit einem Anstieg des Indexwertes auf 47,4 Punkte gerechnet. "In der Eurozone geht es weiter bergab", kommentierte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt des S&P-Partners Hamburg Commercial Bank die Daten.

Wie es weiter in der Mitteilung hieß, hat sich die Stimmung in den Industriebetrieben und im Bereich Dienstleistungen jeweils eingetrübt. Mit dem Stimmungsdämpfer verharren die Indexwerte unter der sogenannten Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Dies deutet weiter auf ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Aktivitäten hin.

In Deutschland hat sich die schlechte Stimmung in der Industrie zwar etwas stärker als erwartet aufgehellt. In den Betrieben des Dienstleistungssektors gab es hingegen einen unerwartet starken Stimmungsdämpfer.

In Frankreich, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone, hat sich die Stimmung in den Industriebetrieben überraschend eingetrübt, während sie sich im Bereich Dienstleistungen unerwartet stark verbessert hat. In den beiden größten Volkswirtschaften des gemeinsamen Währungsraums liegen die Stimmungsindikatoren jeweils unter der Expansionsschwelle.

Die Stimmungsdaten deuten nach Einschätzung des Experten Cyrus de la Rubia auf ein weiteres schwaches Quartal hin. "Wir wären also nicht überrascht, wenn wir in der zweiten Jahreshälfte eine leichte Rezession in der Eurozone erleben würden", sagte der Chefvolkswirt.

Am Devisenmarkt reagierte der Euro mit Kursverlusten auf die Stimmungsdaten aus der Eurozone. Der Euro-Kurs rutschte am Vormittag auf ein Tagestief bei 1,0651 US-Dollar.

Die Entwicklung im Überblick:

Region/Index Oktober Prognose Vormonat EURORAUM Gesamt 46,5 47,4 47,2 Industrie 43,0 43,7 43,4 Dienste 47,8 48,6 48,7 DEUTSCHLAND Industrie 40,7 40,1 39,6 Dienste 48,0 50,0 50,3 FRANKREICH Industrie 42,6 44,5 44,2 Dienste 46,1 45,0 44,4

(Angaben in Punkten)

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