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ROUNDUP: Deutsche Industrieproduktion gibt stark nach

BERLIN/WIESBADEN (dpa-AFX) - Die deutsche Industrie hat im August einen herben Produktionsrückgang hinnehmen müssen. Die Gesamtproduktion fiel gegenüber dem Vormonat um 4,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit dem Einbruch während der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020. Er fiel zudem wesentlich stärker aus als Analysten erwartet hatten. Schon am Mittwoch hatten Auftragszahlen enttäuscht und gezeigt, wie stark die Industrie derzeit unter den vielen Engpässen im internationalen Warenhandel leidet.

Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Produktion zwar um 1,7 Prozent. Die Erwartungen von Experten wurden aber auch hier klar verfehlt. Gegenüber Februar 2020, dem Monat vor dem Übergriff der Corona-Krise auf Deutschland, liegt die Gesamtherstellung 9,0 Prozent tiefer. "Die Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten erwiesen sich als gravierender als bislang angenommen", kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin. Grund der Engpässe sind unter anderem Nachwirkungen der Corona-Krise.

Der Einbruch im August verlief auf breiter Front und betraf fast alle Industriesektoren. Die Warenherstellung in der Industrie sank um 4,7 Prozent. Besonders deutlich verringerte sich die Herstellung von Investitionsgütern wie Maschinen. Am Bau ging die Aktivität um 3,1 Prozent zurück. Lediglich die Energieproduktion lag höher als im Juli.

Bankökonomen äußerten sich überwiegend pessimistisch zu den Zahlen. Das Analysehaus Capital Economics sprach von wachsenden Ängsten vor einer "Flaschenhals-Rezession", also einem wirtschaftlichen Einbruch infolge von Engpässen auf der Angebotsseite. Besonders stark betroffen davon sind die Autoproduktion, die seit längerem unter erheblicher Knappheit an Computerchips leidet, und der Maschinenbau.

Aber auch in anderen Bereichen der Industrie scheinen die Probleme zunehmend zu belasten, wie Commerzbank-Analyst Ralph Solveen in einem Kommentar erläuterte. "Da in den kommenden Monaten mit keiner spürbaren Entspannung des Materialmangels zu rechnen ist, dürfte die Industrie die deutsche Wirtschaft weiter bremsen."