ROUNDUP: Deutsche Bank wird trotz Postbank-Problemen optimistischer - Kurssprung

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FRANKFURT/MAIN (dpa-AFX) -Trotz der Probleme bei der Postbank wächst die Zuversicht beim Mutterhaus Deutsche Bank DE0005140008. Der Vorstand sei zuversichtlich, die für 2025 gesetzten strategischen Ziele nicht nur zu erreichen, sondern sogar übertreffen zu können, schrieb Konzernchef Christian Sewing am Mittwoch in einem Brief an die Mitarbeiter anlässlich der Bilanz für das dritte Quartal. An der Börse wurden die Neuigkeiten mit einem Kurssprung belohnt.

Die Deutsche-Bank-Aktie legte am Vormittag um gut sechs Prozent zu und war damit Spitzenreiter im Dax DE0008469008. Im Vergleich zum vergangenen Jahreswechsel hat sie aber noch fast fünf Prozent an Wert eingebüßt. Branchenexperte Kian Abouhossein von der US-Bank JPMorgan wertete die Quartalszahlen als solide und lobte die harte Kernkapitalquote von 13,9 Prozent als stark.

Unterdessen schätzt Deutsche-Bank-Finanzchef James von Moltke die zusätzlichen Kosten im Zusammenhang mit den Postbank-Problemen auf etwa 30 bis 35 Millionen Euro im vierten Quartal. Im dritten Quartal seien es weniger als 10 Millionen Euro gewesen.

In den vergangenen Monaten hatte es heftige Beschwerden von Postbank-Kundinnen und -Kunden vor allem im Zusammenhang mit einer IT-Umstellung gegeben. Sie beklagten sich nach Angaben von Verbraucherschützern zum Beispiel über gesperrte Konten und verzögerte Anschlussfinanzierungen. Ein Sonderbeauftragter im Auftrag der Finanzaufsicht Bafin überwacht inzwischen, dass die Deutsche Bank die Probleme in den Griff bekommt.

Seit dem vergangenen Jahr wurden schrittweise zwölf Millionen Kunden der Postbank mit sieben Millionen Deutsche-Bank-Kunden in Deutschland auf einer Plattform zusammengeführt. Zuletzt meldete der Konzern große Fortschritte bei der Behebung der Probleme. Das betreffe besonders Pfändungsschutzkonten und Auszahlungen von Baufinanzierungen bei der DSL-Bank.

Sewing zufolge sind inzwischen zwei Drittel der Rückstände abgearbeitet. "Das gibt uns große Zuversicht, dass wir unseren Kunden wie geplant bis Ende des Jahres wieder das Serviceniveau bieten können, das sie zu Recht von uns erwarten", schrieb der Vorstandschef.

Die Deutsche Bank stellte im Zusammenhang mit den Postbank-Problemen 25 Millionen Euro als Risikovorsorge für mögliche Kreditausfälle zurück. Im vierten Quartal könne eine ähnliche Summe anfallen, sagte Finanzchef von Moltke in einer Telefonkonferenz.

Im dritten Quartal musste der Konzern wegen höherer Steuern einen Gewinnrückgang hinnehmen. Während der Vorsteuergewinn um sieben Prozent auf 1,7 Milliarden Euro stieg, entfiel auf Aktionäre ein Überschuss von gut einer Milliarde Euro und damit acht Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Analysten hatten jedoch einen stärkeren Rückgang erwartet. So legte das Geldhaus lediglich 245 Millionen Euro für mögliche Kreditausfälle zurück, rund 100 Millionen weniger als ein Jahr zuvor.