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ROUNDUP: Danone will 2021 Corona-Lasten abschütteln

PARIS (dpa-AFX) - Nach einem schwierigen Corona-Jahr hofft der Lebensmittelkonzern Danone <FR0000120644> auf Besserung. "2021 wird das Jahr der Erholung sein", sagte Konzernchef Emmanuel Faber laut Mitteilung vom Freitag zur Vorlage der Bilanz für das vergangene Jahr. Dabei treiben die Franzosen ihren radikalen Konzernumbau weiter voran.

Ab dem zweiten Quartal wolle Danone wieder wachsen und ab dem zweiten Halbjahr dann auch profitabel zulegen, sagte Faber. Zunächst aber stellen sich die Franzosen noch auf ein schwieriges erstes Jahresviertel wegen der Pandemie ein. Der Konzern sprach von anhaltendem Gegenwind in seinen Märkten. Eine Hürde ist zudem die hohe Vergleichsbasis aus dem Vorjahr, denn im ersten Quartal 2020 hatte Danone noch von Hamsterkäufen im Zuge der damals erst anrollenden Pandemie profitiert.

Anleger reagierten am Freitagmorgen zunächst positiv auf Danones Aussagen. An der Pariser Euronext <NL0006294274> kletterte das Papier am Vormittag knapp 2 Prozent nach oben. Wegen des schwierigen Geschäftsverlaufs hatte die Aktie im vergangenen Jahr fast 30 Prozent verloren.

Die Pandemie hatte Danone im vergangenen Jahr ab dem zweiten Quartal kalt erwischt. Besonders das Wassergeschäft litt, da wegen der Lockdowns die Verkäufe in Restaurants abnahmen. Zudem gab es Probleme im profitabelsten Geschäftsbereich mit Spezialnahrung - hier war insbesondere der Absatz von Babynahrung in China betroffen. Der Konzern hatte daher bei seinen Jahreszielen zurückrudern müssen.

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Im Schlussquartal konnte Danone zwar zumindest für die Spezialnahrung langsam Besserung in allen Absatzregionen vermelden, dennoch blieben die Verkäufe unter dem Vorjahreswert. Das Wassergeschäft kam nach einer kurzen Erholung dagegen im letzten Quartal wegen der neuerlichen Lockdowns in Europa sogar wieder stärker unter Druck.

Für das gesamte Jahr meldete Danone einen Umsatzrückgang um 6,6 Prozent auf rund 23,6 Milliarden Euro. Das war noch etwas weniger als von Analysten erwartet. Auf vergleichbarer Basis betrug das Minus 1,5 Prozent, damit ist der Konzern weit von seinem Mittelfristziel von drei bis fünf Prozent Zuwachs pro Jahr entfernt.

Der Umsatzrückgang schlug sich auch deutlich im Ergebnis für 2020 nieder: Das operative Ergebnis brach binnen zwölf Monaten um fast 14 Prozent auf rund 2,8 Milliarden Euro ein. Auch bei den bereinigten Ergebnissen verbuchte Danone prozentual zweistellige Rückgänge. Unter dem Strich stieg der Gewinn jedoch leicht auf rund 1,96 Milliarden Euro, da im Vorjahr höhere Belastungen durch den verlustreichen Verkauf der Biosalat-Marke Earthbound Farm angefallen war. Erstmals seit vielen Jahren kürzt Danone nun die Dividende. Aktionäre sollen für 2020 eine Dividende von 1,94 Euro erhalten nach 2,10 Euro ein Jahr zuvor.

Im vergangenen Herbst hatte Danone wegen der Schwierigkeiten durch die Pandemie die Reißleine gezogen. Das Management kündigte eine organisatorische Neuaufstellung an, dem auch bis zu 2000 Stellen in der Verwaltung zum Opfer fallen sollen. Der Fokus soll mehr auf den Regionen liegen, die künftig wieder stärker eigenständig entscheiden sollen. Gleichzeitig will der Konzern sein Produktportfolio deutlich eindampfen. Nach dem zuletzt erfolgten Verkauf seines restlichen Anteils an der Milchgetränkemarke Yakult werden derzeit Optionen für die Geschäfte in Argentinien und die pflanzenbasierte Marke Vega geprüft.

Nach den bisherigen Planungen will Danone ab 2023 bis zu einer Milliarde Euro jährliche Kosten einsparen und die Margen mittelfristig bis in den mittleren bis hohen Zehnerprozentbereich hochschrauben. 2021 dürfte die Profitabilität aber noch stagnieren: Konzernchef Faber stellte am Freitag eine bereinigte operative Marge auf dem Niveau des Vorjahres in Aussicht. 2020 hatte dieser Wert bei 14 Prozent gelegen.