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ROUNDUP: Corona-Tests bringen Synlab noch mehr Schub - Rückgang in 2022 erwartet

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der hohe Testaufwand in der Corona-Pandemie hat den Laborspezialisten Synlab <DE000A2TSL71> in den ersten neun Monaten des Jahres angetrieben. Von Januar bis Ende September kletterte der Erlös um 64 Prozent auf knapp 2,8 Milliarden Euro, wobei sich das Wachstum mit 20 Prozent im dritten Quartal jedoch abschwächte. Dennoch soll 2021 der Jahresumsatz mit mehr als 3,5 Milliarden Euro noch über der bereits im Oktober angehobenen Prognose liegen, wie der SDax-Neuling am Mittwoch in München mitteilte. Mehr als 1,3 Milliarden Euro sollen dabei aus dem Covid-19-Geschäft kommen. Für das kommende Jahr rechnet Europas größte Laborkette zwar mit weniger Schwung durch die Pandemie, will aber deutlich besser als 2019 abschneiden.

An der Börse sorgte dies zur Wochenmitte nur kurzzeitig für Aufwind, die Synlab-Aktie stieg in den ersten Handelsminuten knapp ein Prozent. Bis zu Mittag gab das Papier die Gewinne wieder ab. Der Konzern ist erst seit Ende April börsennotiert und war zur Index-Umstellung im September in den Index der kleineren Werte SDax <DE0009653386> eingezogen. Der Börsengang war zunächst auf weniger Nachfrage getroffen als gehofft, und auch nach dem Start hatte sich die Aktie monatelang recht schwergetan. Vor allem die Sorge um nachlassenden Rückenwind durch die Pandemie hatte auf dem Kurs gelastet. Mit zuletzt 22 Euro liegt das Papier inzwischen aber um fast ein Viertel über dem Ausgabepreis von 18 Euro.

Im Sommerquartal war mit den fortschreitenden Impfkampagnen das Testen seltener nötig geworden, dennoch profitierte der Konzern von einer anhaltend hohen Nachfrage. Von Juli bis September führte Synlab 6,3 Millionen PCR-Tests durch, nachdem diese Zahl in den ersten beiden Jahresvierteln jeweils die Zahl von sieben Millionen Tests deutlich überstiegen hatte. Mit einem Nettoumsatz von 307 Millionen Euro steuerte das Covid-19-Geschäft weiterhin erheblich zum Gesamterlös bei, der im dritten Jahresviertel bei knapp 850 Millionen Euro lag.

Auch abseits der Pandemie-Beiträge konnte Synlab im dritten Quartal weiter wachsen. Das um Covid-19 bereinigte Erlösplus im Vergleich zum Vorjahr betrug rund 12 Prozent, wobei der Konzern hier insbesondere von einem Vertrag mit Krankenhäusern im Südwesten Londons profitierte. Konzernchef Mathieu Floreani verwies in einer Präsentation zu den Zahlen zudem auf ein wachsendes Blutspende-Geschäft, zudem expandiert der Konzern stetig durch Übernahmen.

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Neben dem Umsatzschub machen sich ergebnisseitig bei Synlab auch Sparmaßnahmen und Skaleneffekte bemerkbar: Das bereinigte Konzernergebnis wurde im vergangenen Quartal mehr als verdoppelt, sodass der Wert per Ende September so hoch lag wie noch nie. Auf die Aktionäre entfiel somit für die ersten neun Monate ein Gewinn von 471 Millionen Euro nach 94 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

Analysten reagierten am Mittwoch positiv auf das Zahlenwerk: Der Laborspezialist habe ein unerwartet starkes operatives Ergebnis (Ebitda) vorgelegt, schrieb Jefferies-Analyst James Vane-Tempest. Analyst Craig McDowell von der US-Bank JPMorgan sprach von "soliden" Resultaten. Der Ausblick für 2022 entspreche den Markterwartungen.

Synlab stellt nunmehr für 2022 einen Umsatzrückgang im Vergleich zum aktuellen Jahr auf rund 2,9 Milliarden Euro in Aussicht. Grund sind maßgeblich die erwarteten geringeren Beiträge durch das Covid-19-Geschäft, da Corona-Tests seltener werden dürften und auch weniger kosten. Die bereinigte operative Marge (ber. Ebitda-Marge) soll im kommenden Jahr bei 23 bis 25 Prozent liegen - nach voraussichtlich mehr als 30 Prozent in diesem Jahr. Damit würde der Konzern allerdings mit einem Erlösplus von rund einer Milliarde Euro im Vergleich zu 2019 herauskommen und bei der Profitabilität um 2,2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorpandemie-Jahr zulegen.