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ROUNDUP: Brics-Staaten fordern faire Verteilung von Corona-Impfstoff

MOSKAU (dpa-AFX) - Im Kampf gegen die Corona-Pandemie werden sich Russland, Brasilien, Indien, China und Südafrika für eine faire und bezahlbare Verteilung von Impfstoffen einsetzen. Effektive Impfstoffe müssten für alle zugänglich und bezahlbar sein, hieß es in der am Dienstag veröffentlichten Moskauer Gipfelerklärung der Gruppe der Brics-Staaten. Dafür seien gemeinsame internationale Anstrengungen nötig. Kremlchef Wladimir Putin sprach sich bei dem wegen der Pandemie erstmals als Video-Konferenz organisierten Gipfel für ein gemeinsames Impfforschungszentrum aus.

Die Brics-Staaten repräsentieren mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung und fast ein Viertel der globalen Wirtschaftsleistung. Das Kürzel Brics setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Länder zusammen.

Putin nannte es wichtig, die Gründung des bereits geplanten Zentrums nun zu beschleunigen. Außerdem sei Moskau bereit, mit den anderen Ländern bei der Produktion russischer Corona-Impfstoffe zusammenzuarbeiten. Russland hat bereits zwei Impfstoffe gegen das Coronavirus für eine Anwendung in der breiten Bevölkerung freigegeben - gegen internationale Bedenken. Putin hingegen bezeichnete die Vakzine erneut als "effektiv und ungefährlich". Der Kremlchef forderte zudem mit Blick auf die verheerenden wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie erneut eine Aussetzung von Sanktionen gegen Staaten.

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping kritisierte die einseitigen Sanktionen gegen einzelne Staaten als unzulässige Einmischung in deren innere Angelegenheiten. Zugeschaltet waren außerdem der indische Premierminister Narendra Modi sowie die Präsidenten Brasiliens und Südafrikas, Jair Bolsonaro und Cyril Ramaphosa.

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Auf der Konferenz ging es um die künftige Entwicklung der Gruppe und um internationale Fragen, außerdem um eine Strategie der wirtschaftlichen Partnerschaft bis 2025 und eine Anti-Terror-Strategie. In der Gipfel-Erklärung forderten die Brics-Staaten auch die Rettung des letzten großen atomaren Abrüstungsvertrags zwischen Moskau und Washington.

Der New-Start-Vertrag begrenzt die Nukleararsenale beider Länder auf je 800 Trägersysteme und je 1550 einsatzbereite Atomsprengköpfe. Er endet im Februar. Russland bemüht sich seit einiger Zeit bei den USA um eine Verlängerung des Vertrags, sieht unter US-Präsident Donald Trump aber keine Chancen mehr dafür. Der gemeinsame Brics-Vorstoß soll Moskaus Bemühungen für eine Rettung des Abkommens stärken.

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro kündigte bei seinem Video-Auftritt an, eine Liste mit Staaten zu veröffentlichen, die die Abholzung im Amazonas-Gebiet kritisieren, aber selbst illegales Holz kaufen. "Dann werden wir zeigen, dass diese Länder zum Teil eine Verantwortung in dieser Angelegenheit tragen", sagte Bolsonaro.

Brasiliens rechter Staatschef wird immer wieder für seine Umweltpolitik und den Umgang mit der Corona-Pandemie kritisiert. Auf dem virtuellen Gipfel kritisierte er nun eine "Politisierung des Virus" und ein "Wissensmonopol der WHO". Er forderte sowohl eine Reform der Weltgesundheitsorganisation als auch der Welthandelsorganisation. Die Brics-Länder können seiner Meinung nach eine entscheidende Rolle bei der Reaktivierung der Wirtschaft nach der Pandemie spielen.

Südafrikas Ramaphosa sagte, dass die Pandemie den aufstrebenden Wirtschaftsnationen, die mit Armut und Ungleichheit kämpften, noch einmal zusätzlich zugesetzt habe. "Es wird lange dauern, bis sich unsere Wirtschaft erholt", sagte er. Er rief die Brics-Partner auf, die afrikanischen Staaten mit einem umfassenden Hilfspaket zu unterstützen. Eine von der Gruppe gegründete Entwicklungsbank - die New Development Bank - soll für die Krisen-Bewältigung zehn Milliarden US-Dollar freigeben, hieß es.