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ROUNDUP: BP macht geringere Kraftstoffnachfrage zu schaffen - Aktie gibt nach

LONDON (dpa-AFX) - Eine deutlich geringere Kraftstoffnachfrage hat beim britischen Ölkonzern BP <GB0007980591> im vierten Quartal auf die Bilanz gedrückt. Hinzu kamen ein schwacher Gashandel und niedrigere Raffineriemargen. Das Unternehmen konnte zwar einen Gewinn im Schlussquartal erzielen, der jedoch nur einen Bruchteil des typischen Niveaus vor der Pandemie ausmachte. Der US-Riese Chevron <US1667641005> meldete im vierten Quartal wegen eines geringeren Bedarfs an Öl und Gas sogar überraschend einen Verlust.

Mit deutlichen Kursverlusten quittierten die Anleger das jüngste Abschneiden von BP. Die Papiere des Ölkonzerns rutschten in London am Mittag um mehr als drei Prozent ab. BP habe im vierten Quartal in allen Sparten enttäuscht, schrieb Analyst Biraj Borkhataria von der RBC Capital in einer aktuellen Studie. Er bemängelte die geringer als gedacht gesunkene Nettoverschuldung.

"Ein hartes Quartal, ganz klar, am Ende eines wirklich harten Jahres", sagte BP-Vorstandschef Bernard Looney in einem Interview mit Bloomberg TV bei Vorlage der Zahlen am Dienstag. "Die Gesamtjahresergebnisse wurden von Covid hart getroffen."

Der um Sonderposten sowie Bewertungsveränderungen von Ölreserven bereinigte Gewinn betrug zwischen Oktober und Ende Dezember 115 Millionen US-Dollar (95 Mio Euro) nach 2,57 Milliarden ein Jahr zuvor. Das war deutlich weniger als von Analysten erwartet, die im Schnitt mit 440 Millionen gerechnet hatten. 2020 stand ein bereinigter Verlust von 5,7 Milliarden Dollar. 2019 hatte BP hier noch einen bereinigten Gewinn von fast 10 Milliarden ausgewiesen.

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Angesichts der Rohölpreise und Raffineriemargen, die durch die Einführung von Covid-19-Impfstoffen und die Aussicht auf eine wirtschaftliche Erholung angekurbelt wurden, hatten die Anleger erwartet, dass das trübe Jahr mit einer positiveren Note enden würde. Ein gewisser Optimismus war bereits eingepreist, da die Aktien von BP und der Konkurrenten seit dem Ende des dritten Quartals 2020 zweistellige prozentuale Zuwächse verzeichneten.

Doch das Raffineriegeschäft drückte die Geschäftsentwicklung des Konzerns. Niedrigere Volumina als Folge der Pandemie hätten sich "signifikant" auf das Geschäft ausgewirkt, mit anhaltendem Druck auf die Margen, hieß es. Auch der Gasvertrieb und -handel entwickelte sich schwach. "Das Wetter war in den Vereinigten Staaten wärmer als wir dachten und in Asien kälter als wir dachten, und das sorgte für einige schwierige Handelsbedingungen", erläuterte Looney.

Der Konzern-Chef setzte die Quartalsdividende erneut bei 5,25 US-Cent an. Im zweiten Quartal hatte BP die Ausschüttung zum ersten Mal seit zehn Jahren gekappt. Der Umsatz schrumpfte im Schlussquartal von 71,1 Milliarden im Vorjahr auf 44,8 Milliarden Dollar. Unter dem Strich stand dank des Verkauf des Petrochemiegeschäfts ein Gewinn von 1,4 Milliarden Dollar. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen wegen milliardenschwerer Abschreibungen einen Nettogewinn von 19 Millionen Dollar ausgewiesen.

Beim Abbau der Nettoverschuldung kam BP voran, sie sank im Schlussviertel im Vergleich zum Vorquartal um 1,4 auf 39 Milliarden Dollar am Jahresende. BP erwartet aber, dass die Zahl in der ersten Hälfte 2021 wieder steigen wird. Unter anderem muss BP Abfindungen für Mitarbeiter und eine jährliche Entschädigung für die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko zahlen. Hinzu kommen Kosten für das Gemeinschaftsunternehmen mit der norwegischen Equinor.

Der Wandel von fossilen Energiequellen zu regenerativen Alternativen wie Wasserstoff, Wind und Solar stellt die Branche vor großen Herausforderungen. Deswegen bauen europäische Ölkonzerne wie Shell <GB00B03MLX29>, Total, Eni <IT0003132476>, Equinor und auch BP ihr Geschäft massiv um. Sie streichen Tausende Stellen, setzen sich Klimaziele und investieren Milliarden in erneuerbare Energien.