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ROUNDUP: Bombardier will mit Bund-Länder-Bürgschaft Aufträge absichern

DRESDEN (dpa-AFX) - Der Schienenfahrzeughersteller Bombardier <CA0977512007> Transportation möchte mit einer Bund-Länder-Bürgschaft Aufträge und Lieferanten absichern. Das gab der Vorsitzende der deutschen Geschäftsführung von Bombardier, Michael Fohrer, am Montag nach einem Gespräch mit Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) und Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) bekannt. Zu Details wollte er sich nicht äußern. Nach Ansicht von Kretschmer soll Bombardier mit der Bürgschaft für die kommenden Monate Wind in die Segel bekommen. Sachsen engagiere sich, um die Beschäftigung in den Standorten Bautzen und Görlitz zu sichern.

"Der Bahnverkehr hat eine große Zukunft", sagte Kretschmer. Alle Unternehmen, die in diesem Bereich engagiert seien, hätten gute Perspektiven. Bombardier mit seinen mehr als 2200 Mitarbeitern in Sachsen sei prädestiniert dafür, in der Zukunft stark zu sein. Allerdings gebe es in der Belegschaft auch Sorgenfalten. Kretschmer zufolge sieht der Freistaat Sachsen eine gemeinsame Zukunft von Bombardier und Alstom <FR0010220475> sehr positiv: "Wir wünschen uns eine schnelle Entscheidung der Europäischen Kommission nach Möglichkeit noch im Monat Juli, damit Sicherheit kommt für die Mitarbeiter, für die Beschäftigten, für die Standorte."

Nach den Worten von Fohrer sollen die Verhandlungen mit der IG Metall und dem Gesamtbetriebsrat von Bombardier über die Zukunft der Standorte bis Ende September abgeschlossen sein. Bis dahin werde es keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Die in den Verhandlungen getroffenen Vereinbarungen würden auch für einen Käufer bindend sein.

Er wolle Bombardier noch wettbewerbsfähiger aufstellen und weiter in die Digitalisierung und die Innovationskraft der Standorte investieren, sagte Fohrer. Erforderlich sei eine Prozessoptimierung, um bis zur Auslieferung weniger Zeit zu benötigen.

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"Sachsen soll Bahnland bleiben", erklärte Wirtschaftsminister Martin Dulig. Die Fusion mit Alstom sein eine große Chance. Sachsen wolle seinen Beitrag leisten, dass die Zukunftsperspektive begründet ist. Belegschaft, Standorte und die Region brauchten Sicherheit.

Kretschmer ging auch auf einen möglichen Vertrauensverlust ein, der durch immer neue Sparrunden von Bombardier in den vergangenen Jahren entstanden sein könnte. "Ich habe keinen Zweifel an der Redlichkeit von Herrn Fohrer", sagte er. Die Geschichte von Bombardier in den vergangen zehn Jahren sei aber eine traurige. Das habe jedoch nichts mit der gegenwärtigen Geschäftsführung zu tun.

Anfang Juni hatte die IG Metall über ein umfassendes Sparprogramm von Bombardier für die deutschen Standorte berichtet. Mitarbeiter sollen auf Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie Entgelterhöhungen verzichten und zudem ohne finanziellen Ausgleich länger arbeiten, hieß es. Viele Jobs sollen gefährdet sein, hieß es in Medienberichten. Fohrer bestätigte damals lediglich, dass es ein Konzept für mehr Wettbewerbsfähigkeit gebe und die Beschäftigten sich an Kostensenkungen beteiligen sollen. Zu konkreten Zahlen äußerte er sich auch jetzt in Dresden nicht.

Bombardier Transportation mit Sitz in Berlin ist die Zugsparte des kanadischen Bombardier-Konzerns, der auch Flugzeuge baut. Weltweit arbeiten in der Sparte rund 36 000 Beschäftigte. Die größten deutschen Standorte liegen in Görlitz und Bautzen in Sachsen sowie Hennigsdorf in Brandenburg.