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ROUNDUP: Biontech beschert Stadt Mainz Geldregen - IHK sieht Jahrhundertchance

MAINZ (dpa-AFX) - Der Erfolg des Corona-Impfstoffherstellers Biontech <US09075V1026> eröffnet der Stadt Mainz ungeahnte Entwicklungsmöglichkeiten. Anstelle des geplanten Minus von 36 Millionen Euro werde die Landeshauptstadt voraussichtlich zum Jahresende einen Überschuss in Höhe von 1,09 Milliarden Euro verzeichnen, kündigte Finanzdezernent Günter Beck (Grüne) am Dienstag in Mainz an. "Diese Entwicklung ist sensationell." Für 2022 sei ein Plus in Höhe von 490,8 Millionen Euro zu erwarten. Damit könne die Landeshauptstadt ihre Kassenkredite in Höhe von rund 634 Millionen Euro bezahlen und gelte bis Ende nächsten Jahres als schuldenfrei.

Die Stadt will dank des Geldsegens den Gewerbesteuerhebesatz von derzeit 440 Punkten auf 310 und damit auf das Niveau des benachbarten wohlhabenderen Ingelheim senken. Dies werde zur Entlastung der in Mainz ansässigen Unternehmen von insgesamt 351,6 Millionen Euro im kommenden Jahr führen, sagte Beck. Über die geplante Senkung solle die Stadtverordnetenversammlung noch im November entscheiden.

"Nichts ist wichtiger als die Schulden loszubekommen, damit die Stadt ohne Fesseln laufen kann", sagte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD). "Wir gehen auch in den kommenden Jahren von einem deutlichen Überschuss aus."

Biontech gab unterdessen bekannt, in den ersten neun Monaten dieses Jahres gut 7,1 Milliarden Euro Gewinn erzielt zu haben. Wie viel Gewerbesteuer das Unternehmen an seinem Hauptsitz in Mainz bezahlt, war zunächst nicht klar.

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Die Stadt werde "eine neue Stufe zur Entwicklung des Biotech-Standorts zünden", einen sogenannten BioTechHub schaffen und den Weg zu einem weltweit führenden Standort für Krebs- und Altersforschung fortsetzen, kündigte Oberbürgermeister Ebling an. "Der Welterfolg von Biontech hat unserer Landeshauptstadt eine Jahrhundertchance eröffnet", sagte der Präsident der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen (IHK), Peter Hähner.

Es gebe Potenzial für rund 5000 neue Arbeitsplätze in den nächsten zehn Jahren, sagte Ebling. Er rechne in diesem Zeitraum mit Investitionen in Höhe von insgesamt einer Milliarden Euro. Etwa 30 Hektar stünden für die Entwicklung eines Biotechnologie-Campus mit direkter Anbindung an Uniklinik und Universität bereit. Weitere Flächen sollten gefunden werden. Das Biotech-Mainz-Netzwerk solle im nächsten Jahrzehnt um 100 neue Mitglieder wachsen - Unternehmen und Akteure aus der Wissenschaft.

Geplant sei auch die Schaffung zusätzlichen Wohnraums, die nachhaltige Förderung der Mobilität - etwa der Ausbau des Straßenbahnnetzes und die Ansiedlung einer internationalen Schule, sagte Ebling. "Die Sanierung des Kurfürstlichen Schlosses wollen wir nächstes Jahr beginnen."

IHK-Präsident Hähner betonte: "Wenn Mainz zum weltweit führenden Zentrum für Biotechnologie werden soll, ist Schnelligkeit gefragt - und eine enge Verzahnung von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft." Die Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes setze ein richtiges und wichtiges Signal. "Damit kann die Landeshauptstadt den Nährboden bereiten, um Mainz zum führenden Biotechnologie-Standort auszubauen, mit dem entstehenden Wissenschaftscampus als Innovationstreiber und Arbeitsmarktmotor."