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ROUNDUP: Baerbock wirbt in Kolumbien um engere Energie- und Klimapartnerschaft

CALI (dpa-AFX) -Außenministerin Annalena Baerbock hat in Kolumbien für eine engere Partnerschaft im Energie- und Klimabereich mit dem viertgrößten lateinamerikanischen Land geworben. In der Stadt Cali im Department Valle del Cauca gut 100 Kilometer vom Pazifik entfernt traf die Grünen-Politikerin am Donnerstag die kolumbianische Vizepräsidentin Francia Márquez. Unter anderem ging es um den Friedensprozess in dem Land. Zudem dürften die Themen Klima, Energie, Rohstoffe und Frauenrechte angesprochen worden sein.

Kolumbien hat etwa 50 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Cali ist mit 2,5 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt des Landes. Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär.

Regierung Petro will erneuerbare Energien ausbauen

Die Regierung von Präsident Gustavo Petro will die erneuerbaren Energien weiter ausbauen. Die Bundesregierung setzt unter anderem hier auf eine Verstärkung der Zusammenarbeit mit dem Land. Auch vor dem Hintergrund chinesischer Einflussversuche etwa im Rohstoffbereich in Lateinamerika bemüht sie sich um eine engere Partnerschaft. Petro ist seit August 2022 im Amt. Kolumbien ist an der Produktion, der Nutzung und dem Export von grünem Wasserstoff interessiert. Auch hier könnte es Zusammenarbeit geben. Traditionell gilt Kolumbien als enger Partner Deutschlands beim Klimaschutz.

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Francia Márquez - Menschenrechtsaktivistin und Umweltschützerin

Später wollte Baerbock Márquez (41) den Preis für Frauenrechte und Demokratie des deutsch-lateinamerikanisch-karibischen Frauennetzwerks "Unidas" (deutsch: "Vereinigt") überreichen. Die 41-Jährige ist die erste schwarze Vizepräsidentin Kolumbiens. Sie bekommt den Preis für ihren Einsatz für die Rechte von Frauen und Afrokolumbianern sowie den Kampf gegen illegalen Bergbau. Die Menschenrechtsaktivistin und Umweltschützerin kämpfte gegen illegale Goldsucher, es gab schon mehrere Anschläge auf sie. 2018 erhielt sie für ihren Einsatz den renommierten Goldman-Preis.

"Unidas" wurde 2019 ins Leben gerufen. Es ist Bestandteil der Lateinamerika- und Karibik-Initiative des Auswärtigen Amts, bei der Baerbock die Schirmherrschaft hat.

52 Jahre Bürgerkrieg und ein Friedensprozess

Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. 220 000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden vertrieben. Zwar hat sich die Sicherheitslage nach dem Friedensabkommen 2016 zwischen der Regierung und der größten Rebellengruppe Farc verbessert. Noch immer werden aber Teile des Landes von illegalen Gruppen kontrolliert.

Da die Wiedereingliederung in das zivile Leben oftmals gescheitert ist, haben sich viele ehemalige Kämpfer wieder kriminellen Banden angeschlossen. Vor allem die Gewalt gegen soziale Aktivisten, Indigene und Umweltschützer hat deutlich zugenommen. Präsident Gustavo Petro will nun den "totalen Frieden" erreichen. Allerdings kommt es dabei immer wieder zu Rückschlägen, unter anderem weil sich die bewaffneten Gruppen nicht an den Waffenstillstand halten.

In Havanna sollte die dritte Runde der Friedensgespräche zwischen der kolumbianischen Regierung und der linken Guerillaorganisation ELN zu Ende gehen. Es wurde damit gerechnet, dass die Unterhändler einen Waffenstillstand ankündigen. Nach vier Jahren Pause hatten die Vertreter der Regierung Petro und der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) Ende 2022 die Friedensverhandlungen wieder aufgenommen.

Podiumsdiskussion zu feministischem Friedensprozess

Am Abend (Ortszeit) wollte Baerbock das deutsch-kolumbianische Friedensinstitut Capaz besuchen und an einer Podiumsdiskussion zur feministischen Friedenspolitik und zum Friedensprozess in dem Land teilnehmen. Das Institut ist ein Zusammenschluss verschiedener Universitäten beider Länder und wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) finanziert. Capaz soll den Friedensprozess in Kolumbien unterstützen und wissenschaftlich begleiten.