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ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Ausverkauf bei Tech-Werten setzt sich fort

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kursrutsch an den New Yorker Börsen ist am Dienstag nach dem verlängerten Wochenende ungebremst weiter gegangen. Experten zufolge machten die Anleger im großen Stil weiter Kasse vor allem bei Technologiewerten, die in den zurückliegenden Monaten als größter Treiber der Erholung vom Corona-Crash galten.

Der von der Tech-Branche geprägte Nasdaq 100 <US6311011026> wurde von der Verkaufswelle weiter mit voller Wucht erfasst: Er sank um 4,77 Prozent auf 11 068,26 Punkte und ging dabei unweit seines Tagestiefs aus dem Handel. Nachdem seine Rekordrally in der Vorwoche noch über 12 400 Punkten gegipfelt war, löschte er nun binnen weniger Tage seine Gewinne der vergangenen vier Wochen wieder aus.

Der anhaltende Kursrutsch dehnte sich mit reduziertem Tempo auf den ganzen US-Aktienmarkt aus. Auch der Dow Jones Industrial <US2605661048> fiel auf ein Tief seit ungefähr einem Monat. Am Ende sackte er um 2,25 Prozent auf 27 500,89 Punkte ab. Der marktbreite S&P 500 <US78378X1072> büßte 2,78 Prozent auf 3331,84 Zähler ein.

"Der jüngste Ausverkauf ist unverändert eine Korrektur, ein Rückfall war nahezu unvermeidlich geworden", gab Analyst Mathieu Savary vom Analysehaus BCA Research eine Einschätzung. Andere Experten betonten, der Wert von Aktien wachstumsstarker Tech-Unternehmen sei zu schnell und zu weit gestiegen. Einer von ihnen verglich die Bewertungen bereits mit dem Niveau in Zeiten der Dotcom-Ära zur Jahrtausendwende.

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Zur Flucht der Anleger in die als sicher geltenden Anlageformen wie etwa den US-Dollar oder US-Staatsanleihen trug auch bei, dass die von den USA geführten Handelsstreitigkeiten wieder stärker in den Fokus rückten. Auslöser waren Aussagen von US-Präsident Donald Trump, der die wirtschaftlichen Beziehungen zu China weiter eindämmen will.

Mit voller Wucht zu spüren bekam den Kursrutsch eine ganze Schar an Internet- oder Softwareaktien. Aus dem Dow sackten die Papiere von Apple <US0378331005> um 6,7 Prozent ab, jene von Microsoft und dem Indexneuling Salesforce jeweils um mehr als 5 Prozent. An der Nasdaq kamen Kursverluste von etwa vier Prozent bei Facebook oder Amazon hinzu.

Auch in der Halbleiterbranche gingen die Kursverluste im größeren Stil weiter. Darunter litten die großen Ausrüster dieser Branche wie Lam Research oder Applied Materials <US0382221051> mit Kursverlusten von bis 9,1 Prozent.

Noch viel schwerer traf es aber die Tesla <US88160R1014>-Aktien, die um weitere 21 Prozent einbrachen. Ihr Minus seit dem Rekord vor einer Woche weiteten sie damit auf ein Drittel aus. Während der Elektroautobauer eine Kapitalerhöhung abschloss und überraschend den Aufstieg in den S&P 500 verpasste, wechselten Anleger innerhalb der Branche für batteriebetriebene Fahrzeuge von Tesla zu Nikola.

Die Papiere von Nikola <US6541101050>, einem Hersteller von elektrischen Nutzfahrzeugen, schossen am Dienstag um mehr als 40 Prozent nach oben. Sie wurden dabei befeuert vom Einstieg des Autoherstellers General Motors. Für Experte Joseph Spak vom Analysehaus RBC nehmen die Risiken hinsichtlich des Geschäftsmodells mit dem Gewinn eines weiteren starken Partners erheblich ab.

Dieser Schritt ließ auch die Aktien von General Motors <US37045V1008> um acht Prozent nach oben schnellen. Der Autobauer soll den von Nikola mit Spannung erwarteten Pick-up-Truck Badger fertigen. Der Konzern aus Detroit will im Gegenzug von der Technologie des Herstellers batteriebetriebener Nutzfahrzeuge profitieren.

Unter den Dow-Werten fielen noch die Aktien von Boeing <US0970231058> mit einem Abschlag von 5,8 Prozent negativ auf. Als Belastung galten hier Probleme mit dem Langstreckenjet 787 "Dreamliner". Boeing räumte am Dienstag ein, dass Inspektionen aufgrund möglicher Produktionsmängel an dem Modell für Verzögerungen bei den Auslieferungen sorgen. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" über Untersuchungen der Luftfahrtaufsicht FAA berichtet.

Der Euro <EU0009652759> ist am Dienstag unter die Marke von 1,18 US-Dollar gefallen. Im New Yorker Handel kostete er zuletzt 1,1779 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1785 (Montag: 1,1824) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8485 (0,8457) Euro.

Die Risikoscheu trieb die Anleger neben dem Dollar auch in US-Rentenpapiere. Richtungweisende zehnjährige Papiere stiegen um 11/32 Punkte auf 99 14/32 Punkte. Sie rentierten mit 0,68 Prozent.