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NEW YORK (dpa-AFX) -Die deutlich angeschlagene Technologiebörse Nasdaq US6311011026
hat am Freitag einen Erholungskurs eingeschlagen. Erfreuliche Quartalsberichte, vor allem vom Online-Handelskonzern Amazon US0231351067
, aber auch vom Chip-Riesen Intel US4581401001
sorgten für positive Stimmung. Unter den Standardwerten enttäuschte nicht zuletzt der Ölkonzern Chevron US1667641005
. Für eine gewisse Nervosität unter den Anlegern sorgt auch bereits die in der kommenden Woche anstehende Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed.
Der Dow Jones Industrial US2605661048
gab im frühen Handel um 0,53 Prozent auf 32 609,28 Punkte nach, was im Wochenverlauf einen Verlust von rund anderthalb Prozent bedeuten würde. Der marktbreite S&P 500 US78378X1072
sank am Freitag um 0,15 Prozent auf 4130,94 Punkte. Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq 100 US6311011026
rückte um 0,62 Prozent auf 14 197,68 Zähler vor, nachdem er tags zuvor den tiefsten Stand seit Ende Mai erreicht hatte. Er steuert damit dennoch auf einen Wochenverlust von rund zweieinhalb Prozent zu.
Laut Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank kehrte am Vorabend nach Börsenschluss dank Amazon wieder eine gewisse Entspannung im US-Technologiesektor ein. Der zu den "Magnificent 7" zählende Online-Handelsgigant habe die Umsatz- und Gewinnschätzungen für das dritte Quartal übertroffen und ermutigende Aussagen über die Aussichten des wichtigen Cloud-Computing-Geschäfts abgegeben, sagte Reid. Die Aktie war zuletzt mit einem Plus von knapp acht Prozent einer der gefragtesten Werte im Nasdaq-Auswahlindex.
Zu den sogenannten "Magnificent 7" zählen die größten und bedeutendsten US-Tech-Konzerne Alphabet US02079K3059
, Meta US30303M1027
, Microsoft US5949181045
, Tesla US88160R1014
und Amazon, die inzwischen ihre Quartalsberichte vorgelegt haben, sowie Apple US0378331005
und Nvidia US67066G1040
, deren Berichte noch ausstehen.
Reid sieht zudem nach den jüngsten Konjunkturdaten aus den USA weiter eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank Fed in der kommenden Woche eine Zinspause einlegen wird. Zudem gilt aktuell am Markt auch eine Zinsanhebung im Dezember eher als unwahrscheinlich. Es gibt aber auch andere Stimmen: Sophie Lund-Yates, leitende Aktienanalystin bei Hargreaves Landsdown, spricht von zuletzt überhitzten Wirtschaftsdaten, weshalb das Narrativ von höheren und längeren Zinssätzen lauter und deutlicher werde. Das aber würde besonders Aktien von Technologieunternehmen negativ treffen, denn sie gelten als Wachstumsunternehmen mit vor allem in der Zukunft liegenden Gewinnen. Diese aber sind in einem Umfeld hoher Zinsen aus heutiger Sicht weniger wert.