ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Unsicherheit vor Fed-Zinsentscheidung belastet

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FRANKFURT (dpa-AFX) -Vor der anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed ist der Dax DE0008469008 schwach in die neue Woche gestartet. Der deutsche Leitindex verlor am Montag 1,05 Prozent auf 15 727,12 Punkte. Nach dem Hinweis der Europäischen Zentralbank auf eine Zinspause spekulieren die Anleger, ob die Fed am Mittwoch ähnlich vorgehen werde, sagte Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Das aber sei "mehr als ungewiss", obwohl der Markt inzwischen nur noch eine sehr kleine Restwahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung veranschlage. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Werte gab um 1,47 Prozent auf 26 915,10 Zähler nach.

"Es rechnet zwar niemand mit einem Zinsschritt im September, aber die Gretchenfrage bleibt weiterhin mit Bezug auf die potenzielle Zinspause unbeantwortet", schrieb Marktbeobachter Andreas Lipkow. Daher positioniere sich vor der US-Notenbanksitzung kein Anleger im großen Stil neu. Zudem bleibt die Unsicherheit, wann die Leitzinsen dies- und jenseits des Atlantiks wieder sinken könnten. Der wesentliche Belastungsfaktor für die Börsen in den kommenden Monaten sei "das voraussichtlich lange Verharren auf dem hohen Zinsniveau", kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets.

Angesichts dieser Unklarheiten waren bei den Unternehmen im Dax vor allem defensive Werte gefragt, darunter auch Fresenius DE0005785604 mit einem Plus von rund ein Prozent. Der Gesundheitskonzern will sich offenbar von seiner Digitaltochter Curalie trennen, wie das "Handelsblatt" berichtete. Für Fresenius-Chef Michael Sen sei der Verkauf von Randbereichen wichtiger Teil seiner Strategie, den stark verschuldeten Konzern auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Der Fresenius-Aktie half außerdem eine Kaufempfehlung der Analysten der DZ Bank auf die Sprünge.

Munich Re DE0008430026 stiegen um 0,3 Prozent. Die DZ Bank hatte auch über die Aktie des Rückversicherers eine positive Studie verfasst und in dieser den fairen Wert angehoben. Zudem ist das Papier seit diesem Montag nun auch im währungsgemischten Stoxx Europe 50 EU0009658160 vertreten. Vonovia DE000A1ML7J1 dagegen mussten den europäischen Index verlassen. Die Aktie des größten deutschen Wohnimmobilienunternehmens büßte 2,2 Prozent ein.

Rüstungskonzern Rheinmetall DE0007030009 gewann als Dax-Spitzenreiter 1,7 Prozent. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg verstärkte den Druck auf Deutschland, seine Verteidigungsausgaben zu erhöhen. "Im Kalten Krieg, als Konrad Adenauer oder Willy Brandt regierten, lagen die Verteidigungsausgaben bei drei bis vier Prozent der Wirtschaftsleistung", sagte Stoltenberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag). In seiner norwegischen Heimat sei es ähnlich gewesen. "Wir haben das damals geschafft, und wir müssen es heute wieder schaffen."