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FRANKFURT (dpa-AFX) -Zins- und Konjunktursorgen haben dem deutschen Aktienmarkt einen schwachen Auftakt in die neue Börsenwoche eingebrockt. Der Leitindex Dax DE0008469008
knüpfte an seine jüngsten Verluste an und fiel letztlich um 0,98 Prozent auf 15 405,49 Punkte. Im Handelsverlauf war das Börsenbarometer auf das tiefste Niveau seit Ende März abgesackt und bewegt sich nun unter der 200-Tage-Durchschnittslinie, die den langfristigen Trend beschreibt. Für den MDax DE0008467416
der mittelgroßen Werte ging es am Montag um 1,53 Prozent auf 26 129,86 Zähler nach unten.
Der EuroStoxx 50 EU0009658145
schloss knapp ein Prozent tiefer bei 4167,37 Punkten. Der französische Cac 40 FR0003500008
gab um 0,9 Prozent nach, der britische FTSE 100 GB0001383545
schloss 0,8 im Minus. In New York sank der Dow Jones Industrial US2605661048
zum europäischen Handelsschluss um rund 0,3 Prozent.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft trübte sich im September erneut ein, wenn auch nur leicht, wie das Ifo-Institut mitteilte. Bankvolkswirte kommentierten die Entwicklung eher pessimistisch. "Die aktuelle Misere der deutschen Wirtschaft hält an", sagte Jörg Zeuner, Chefökonom der Fondsgesellschaft Union Investment. "Unserer Ansicht nach wird die Wirtschaftsleistung in Deutschland bis zum Jahresende weiter schrumpfen."
"Die jüngsten Aussagen der US-Notenbank, dass es in diesem Jahr noch zu einer weiteren Zinserhöhung kommen kann und dass die Zinsen vorerst auf einem hohen Niveau verharren könnten, ziehen die Aktienmärkte weiter gen Süden", schrieb Marktanalyst Christian Henke vom Handelshaus IG. Vor diesem Hintergrund stiegen denn auch die Kapitalmarktzinsen weiter an. Hohe Zinsen aber lassen Aktien im Vergleich zu Anleihen in einem schlechteren Licht erscheinen.
Die Aktien von Lufthansa DE0008232125
sackten als MDax-Schlusslicht um 5,8 Prozent ab. Sie litten unter einer europaweit negativen Börsenstimmung für Freizeit- und Touristikwerte. Die Papiere des Reisekonzerns Tui DE000TUAG505
büßten 6 Prozent ein.
Die Schwäche der chinesischen Immobilienwirtschaft setzte die Aktien von Stahlproduzenten unter Druck. So verloren die Titel von Thyssenkrupp DE0007500001
3,1 Prozent. Im Nebenwerteindex SDax DE0009653386
fielen die Anteilscheine von Salzgitter DE0006202005
um 2,8 Prozent.
Die Papiere des Immobilienkonzerns Vonovia DE000A1ML7J1
stemmten sich etwas gegen den negativen Trend und gingen nahezu unverändert aus dem Handel. Bundesregierung, Bau- und Wohnungswirtschaft suchen am Montag Wege zu mehr bezahlbarem Wohnraum in Deutschland. Gestiegene Zinsen und Preise machen es Wohnungssuchenden derzeit schwer. Viele Bauvorhaben werden auf Eis gelegt.