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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Schwache Techwerte verderben den Wochenauftakt

FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein sehr schwacher Technologiesektor mit hohen Kursverlusten bei Infineon und SAP hat den Anlegern am deutschen Aktienmarkt den Wochenauftakt verhagelt. Kräftige Einbußen an den New Yorker Börsen sorgten am Nachmittag für zusätzlichen Abgabedruck.

Der Dax rutschte am Montag erstmals seit Ende Oktober wieder unter die Marke von 11 400 Punkten, im Tief sogar bis auf gut 11 310 Zähler. Mit einem Abschlag von 1,77 Prozent auf 11 325,44 Punkte ging das Leitbarometer aus dem Handel. Der MDax , in dem die mittelgroßen Unternehmen repräsentiert sind, verlor 1,39 Prozent auf 23 842,77 Punkte.

Zum Handelsstart habe es noch danach ausgesehen, als würde der Dax nach dem Hin und Her der Vorwoche endgültig Fahrt nach oben aufnehmen, doch diese Hoffnung sei schnell zerstört worden, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Neben hausgemachten Problemen wie zu teuer erachtete Zukäufe einiger Dax-Unternehmen sei auch die Nervosität ob der vielen noch ungelösten politischen Probleme weiterhin spürbar. Die umstrittene italienische Haushaltspolitik und das Brexit-Thema blieben im Fokus der europäischen Investoren.

Die Regierung in Rom hat bis Dienstag Zeit, den von ihr vorgelegten Haushaltsentwurf für kommendes Jahr im Sinne der EU-Kommission nachzubessern. Bislang hat Italien noch keine Signale für ein Einlenken gegeben. Auch die Hängepartie um den geplanten Brexit vergrault viele Anleger. Intensive Verhandlungen am Wochenende brachten noch keinen Durchbruch.

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Nach ihrer jüngsten Stabilisierung gerieten Technologieaktien europaweit deutlich unter Druck. Der Stoxx Europe 600 Technology sank um 3,70 Prozent und bildete damit das Schlusslicht der Branchenübersicht. "Technologieaktien leiden unter den Sorgen um eine Abkühlung der Konjunktur, die den Sektor früh und spürbar treffen dürfte", sagte ein Händler. Neben den Dax-Schwergewichten SAP und Infineon gehörten die Papiere von Siltronic , S&T und Aixtron zu den größten Verlierern, wobei das Minus von fast 16 Prozent bei den Anteilen des IT-Dienstleisters S&T besonders ins Auge sprang.

SAP-Aktien büßten 5,64 Prozent ein. Der größte Softwarehersteller Europas will das US-Unternehmen Qualtrics für 8 Milliarden US-Dollar (rund 7 Mrd Euro) übernehmen. Der Zukauf sei "sehr kostspielig", monierte die Bank Mainfirst. SAP zahle das Zwanzigfache des für 2018 geschätzten Umsatzes. Selbst bei einer unterstellten Wachstumsrate des Umsatzes von 40 Prozent wäre der Kauf noch immer teurer als frühere Übernahmen der Walldorfer.

Nach anfänglich deutlichen Kursgewinnen brachen die Aktien von Infineon komplett ein und standen am Ende des Tages als Dax-Schlusslicht 7,83 Prozent tiefer. Analysten werteten die Quartalszahlen und auch den Ausblick des Halbleiterkonzerns als grundsätzlich positiv, fanden aber im Detail auch Schwachstellen. So sei die Profitabilität im wichtigen Automobilgeschäft erneut den Erwartungen hinterher gehinkt, schrieb Günther Hollfelder von der Baader Bank . Zudem mehren sich Stimmen, die einen Konjunkturabschwung befürchten. Für Infineon käme dieser aufgrund des Ausbaus der Kapazitäten zu einem ungünstigen Zeitpunkt, hieß es vom Analysehaus Mainfirst. Die DZ Bank findet den Infineon-Kursrückgang allerdings übertrieben.

Thyssenkrupp standen nach der Gewinnwarnung von Ende vergangener Woche weiter unter Druck mit minus 3,06 Prozent. Am Montag senkten weitere Analysten ihre Kursziele für die Papiere des Industrie- und Stahlkonzerns. Mit minus 2,92 Prozent präsentierten sich auch die Titel von Lufthansa in schwacher Verfassung. Börsianer begründeten die Abgaben mit dem deutlich gestiegenen Ölpreis, der die Treibstoffkosten der Fluggesellschaft anschwellen lassen dürfte.

Auch europaweit ging es abwärts an den Börsen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 1,10 Prozent auf 3194,08 Zähler. In Paris und London standen die Indizes jeweils etwas weniger als 1 Prozent tiefer. In den USA gab der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa um 1,7 Prozent nach.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,27 Prozent am Freitag auf 0,23 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,19 Prozent auf 141,05 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,13 Prozent auf 160,16 Zähler. Der Euro knüpfte an seinen Sinkflug der vergangenen Wochen an und fiel zeitweise mit 1,1240 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit knapp eineinhalb Jahren. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung mit 1,1255 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1265 (Freitag: 1,1346) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8877 (0,8814) Euro gekostet./ajx/he

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---