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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax-Rekord dank Brexit-Handelspakt

FRANKFURT (dpa-AFX) - Kurz nach Weihnachten hat der deutsche Aktienmarkt auf breiter Front neue Rekordmarken erreicht. Die Freude der Anleger über den nach langem Tauziehen ausgehandelten Brexit-Handelspakt und das US-Corona-Hilfspaket bescherten dem Leitindex Dax <DE0008469008> am Montag einen historischen Höchststand. In der zweiten Börsenreihe setzten auch der MDax <DE0008467416> der mittelgroßen Werte und der Nebenwerteindex SDax <DE0009653386> ihren Rekordkurs fort. Beide Indizes hatten sich schon zuletzt in neue Höhen aufgeschwungen.

Der Dax war bereits im frühen Handel auf bis zu 13 818,65 Punkte nach oben geschnellt und hatte damit die alte Bestmarke vom Februar übertrumpft. Zum Schlussgong stand noch ein Plus von 1,49 Prozent auf 13 790,29 Punkte zu Buche. Der MDax ging mit einem Gewinn von 0,80 Prozent auf 30 655,69 Punkte aus dem Handel, der SDax schloss um 0,65 Prozent fester bei 14 656,42 Zählern.

Mit der Einigung zwischen Großbritannien und der Europäischen Union (EU) ist eine große Unsicherheit für die Börsianer endlich aus dem Weg geräumt. Kurz vor Ablauf der Brexit-Übergangsphase veröffentlichten beide Seiten ihren mühsam ausgehandelten Handelspakt für die Zeit danach. Damit steht eine langwierige Auseinandersetzung vor dem Ende.

Und auch aus den USA kamen positive Nachrichten: US-Präsident Donald Trump gab seine jüngste Blockade auf und setzte ein 900 Milliarden US-Dollar schweres Corona-Konjunkturpaket nun doch in Kraft. Dieses soll finanziell strauchelnden Bürgern helfen, Impulse für die geplagte Wirtschaft geben und zusätzliche Mittel für Impfungen und den Kampf gegen das Coronavirus bereitstellen.

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Allgemein erweisen sich bereits seit Jahren die Billiggeldfluten der Notenbanken als wichtige Kurstreiber an den internationalen Börsen. Zuletzt hatte auch der Beginn von Impfungen gegen das Corona-Virus für gute Laune gesorgt.

"Besser könnten Nachrichtenlage und Stimmung an der Börse zum Start in die kurze und letzte Handelswoche eines turbulenten Börsenjahres kaum sein", sagte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Große Probleme seien in letzter Sekunde doch noch gelöst worden, auf dem Weg aus der Corona-Pandemie seien Wirtschaft und Gesellschaft mit dem Impfstart in Europa ein ganzes Stück vorangekommen.

In Europa ging es zum Start in die letzte Handelswoche des Jahres ebenfalls mehrheitlich aufwärts. Der EuroStoxx 50 <EU0009658145> gewann 0,91 Prozent auf 3575,41 Punkte. Der Pariser Leitindex Cac 40 <FR0003500008> stieg mit plus 1,2 Prozent noch stärker. In London blieb die Börse wegen eines Feiertags geschlossen.

Auch die Wall Street setzte ihre Rekordjagd fort. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial <US2605661048>, der marktbreite S&P 500 und die Auswahlindizes an der technologielastigen Nasdaq-Börse erreichten kurz nach dem dortigen Handelsstart neue Höchstmarken.

Allen Lockdowns und weiter steigenden Infektionszahlen zum Trotz scheint damit die Corona-Krise zumindest an den Aktienmärkten überwunden. Noch im Februar war wegen der Corona-Pandemie die damalige Feierlaune an der Börse rasch in Panik umgeschlagen: Hierzulande war es im Dax von den zuvor erreichten 13 795 Punkten binnen Wochen um 40 Prozent nach unten gegangen, Mitte März fiel der deutsche Leitindex im Tagesverlauf bis auf 8255 Punkte ab. Erst massive Geldspritzen der Notenbanken und Regierungen für die unter Lockdowns darbende Wirtschaft brachten die Wende. Mit dem Ende der meisten Beschränkungen im Sommer ging es wirtschaftlich vielerorts wieder bergauf. Als Zugpferd gilt vor allem die Erholung in China, das Land, in dem das Corona-Virus zuerst aufgetaucht war.

Angesichts des zunächst nur knappen Sprungs des Dax über das alte Rekordhoch mahnen einige Chartexperten zur Vorsicht. Normalerweise macht ein Anstieg auf eine neue Bestmarke den Weg frei für weitere Gewinne. Aktuell könnte es sich aber auch um ein sogenanntes "Fehlsignal" handeln, zumal die Handelsumsätze zwischen den Feiertagen niedrig seien, sagte ein Börsianer. Wie nachhaltig die aktuelle Entwicklung ist, dürfte sich daher erst im neuen Jahr so richtig zeigen. Denn die lockere Geld- und Fiskalpolitik von Notenbanken und Regierungen vernebele auch den Blick für Risiken, warnt etwa Daniel Saurenz von Feingold Research. "Insolvenzen, Mietausfälle, die Dauer der Lockdowns, der Fortgang der Impfkampagnen - so sicher, wie 2021 scheint, ist es nicht."

Dax-Sieger waren zu Wochenbeginn mit einem Plus von rund neun Prozent die Aktien des Essenslieferanten Delivery Hero <DE000A2E4K43>. Zeitweise hatten diese erstmals mehr als 130 Euro gekostet. Grund war das Ende der Hängepartie um die Übernahme des südkoreanischen Konkurrenten Woowa. Wie erwartet genehmigte die südkoreanische Kartellbehörde KFTC den Zukauf unter Auflagen, denen sich Delivery Hero nun fügen will. So muss das deutsche Unternehmen zunächst seine Südkorea-Tochter Yogiyo verkaufen.

Unter den Favoriten im MDax zogen die Anteilsscheine der Lufthansa <DE0008232125> um mehr als fünf Prozent an. Ihnen halfen der ersehnte Beginn der Corona-Impfungen und Äußerungen des Vorstandsvorsitzenden Carsten Spohr der "Welt am Sonntag", laut denen die Fluggesellschaft die Kosten in der Corona-Krise deutlich schneller gesenkt hat als geplant.

Der Eurokurs <EU0009652759> stieg zuletzt auf 1,2214 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2219 (Donnerstag: 1,2193) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8184 (0,8201) Euro gekostet. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,60 Prozent am vergangenen Mittwoch auf minus 0,55 am Montag. Der Rentenindex Rex <DE0008469107> fiel um 0,21 Prozent auf 145,98 Punkte. Der Bund-Future <DE0009652644> kletterte um 0,10 Prozent auf 177,53 Punkte./tav/fba

--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---