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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax über 15 000 Punkte - Fed und Zahlen

FRANKFURT (dpa-AFX) -Die Hoffnung auf ein Ende der Zinsanhebungen in den USA hat am Donnerstag den deutschen Aktienmarkt beflügelt. Hinzu kamen noch einige erfreuliche Quartalsberichte deutscher Konzerne. Euphorisierte Anleger hievten den Dax DE0008469008 so mit ihren Aktienkäufen erstmals seit rund zwei Wochen wieder über 15 000 Punkte.

Je länger der US-Notenbankpräsident Jerome Powell am Vorabend gesprochen habe, "desto mehr hörte der Markt aus seinen Worten heraus, dass die US-Notenbank Fed den Zinserhöhungszyklus abgeschlossen haben dürfte", begründete Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets die gelöste Börsenstimmung. Zwar habe Powell nichts dergleichen gesagt, "aber das ist bei einer auf dem Tiefpunkt angekommenen Anlegerstimmung eben egal", resümierte er. Analyst Christian Henke vom Broker IG sieht den Grundstein für eine November-Rally gelegt.

Der deutsche Leitindex schloss letztlich mit plus 1,48 Prozent auf 15 143,60 Zählern. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen legte sogar um 2,79 Prozent auf 24 729,99 Punkte zu und konnte damit den in den vergangenen zwei Monaten zunehmend steiler gewordenen Abwärtstrend brechen. Europaweit und in den USA zeigten sich die Börsen ebenfalls deutlich im Plus, während am US-Anleihemarkt die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen merklich zurückging.

Die Fed hatte am Mittwochabend zum zweiten Mal in Folge ihren Leitzins unverändert gelassen - allerdings auf dem höchsten Niveau seit mehr als 20 Jahren.

Bevor am Freitag der wichtige US-Arbeitsmarktbericht für Oktober ansteht, stand hierzulande eine Vielzahl von Quartalsberichten im Fokus. Aus dem Dax berichtete der Krankenhausbetreiber und Medizinkonzern Fresenius DE0005785604, der optimistischer wurde für das Gesamtjahr. Die Aktien legten um 5,8 Prozent zu.

Vonovia DE000A1ML7J1 setzten mit plus 3,8 Prozent ihren jüngsten Aufwärtstrend fort und im MDax gewannen LEG und TAG Immobilien jeweils rund 6,5 Prozent. Die Hoffnung, dass der Zinsgipfel erreicht sein könnte, trieb Immobilienwerte weiter an, während Bankaktien unterdurchschnittlich zulegten.

Siemens Energy DE000ENER6Y0 als Dax-Spitzenwert setzten ihre Erholung vom Rekordtief mit einem Kursgewinn von 6,4 Prozent fort, womit sie innerhalb einer Woche schon wieder um 37 Prozent zugelegt haben.

Pläne der Deutschen Telekom DE0005557508 für Aktienrückkäufe und höhere Dividenden bescherten diesen Papieren ein Kursplus von 3,0 Prozent, während Heidelberg Materials DE0006047004 ihre Gewinne letztlich wieder abgaben und 2,2 Prozent einbüßten. Zwar bestätigte der Baustoffkonzern sein jüngst angehobenes Gewinnziel, doch Analysten verwiesen auf einen Rückgang des Volumenwachstums, insbesondere in Europa. Zudem werden Zukäufe befürchtet.

Mit gekappten Jahreszielen stand der Online-Modehändler Zalando DE000ZAL1111 im Fokus, dessen Aktien am Dax-Ende 6,3 Prozent verloren. Im MDax zählten nach Quartalszahlen die Anteile von Lufthansa DE0008232125 mit plus 7,1 Prozent zu den größten Gewinnern. Delivery Hero DE000A2E4K43 legten noch deutlicher um 7,9 Prozent zu. Die Aktien des Essenslieferdienstes reagierten damit letztlich auch auf positiv aufgenommene Quartalszahlen des US-Lieferservices Doordash US25809K1051.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 stieg um 1,90 Prozent auf 4169,62 Zähler. In Paris, London und New York wurden ebenfalls deutliche Gewinne verbucht.

Der Euro EU0009652759 stieg und wurde am frühen Abend mit 1,0613 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0661 (Mittwoch: 1,0537) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9379 (0,9490) Euro.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,81 Prozent am Vortag auf 2,70 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107 stieg um 0,57 Prozent auf 124,28 Punkte. Der Bund-Future DE0009652644 gewann 0,02 Prozent auf 129,84 Punkte./ck/he

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---