ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax legt zu mit Rückenwind aus den USA
FRANKFURT (dpa-AFX) -Der deutsche Aktienmarkt hat zu Beginn der neuen Woche mit Rückenwind aus New York zugelegt. Der Leitindex Dax DE0008469008
schloss mit 15 102,95 Punkten 0,46 Prozent höher. Für den MDax DE0008467416
der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,76 Prozent auf 28 692,69 Punkte nach oben.
Am Nachmittag brachten die steigenden US-Börsen noch etwas Schwung in den ansonsten weitgehend ruhigen Handel. An der Wall Street wirkten Börsianern zufolge jüngste Äußerungen aus dem Umfeld der US-Notenbank Fed positiv, die auf moderatere Zinserhöhungen schließen lassen. Vor allem Technologiewerte zogen dort vor demnächst anstehenden wichtigen Quartalsberichten aus der Branche an.
Hierzulande warten die Anleger nach der starken Jahresauftaktrally auch auf Impulse von der Berichtssaison, die in den kommenden Tagen Fahrt aufnimmt. Nun müssten die Unternehmensgewinne als "Treibstoff an den Börsen" die Kursanstiege rechtfertigen, erklärte Analyst Thomas Altmann von QC Partners. "Mit zu vielen zu großen Enttäuschungen in der Berichtssaison würde der aktuellen Rally ganz schnell der Treibstoff ausgehen", so der Experte.
Einen eher faden Vorgeschmack auf die Berichtssaison lieferte Symrise DE000SYM9999
. Eine Wertberichtigung auf eine Beteiligung in Schweden hat 2022 am Gewinn des Aromen- und Duftstoffherstellers gezehrt. Der Umsatz überzeugte zwar, die Margenentwicklung aber enttäuschte. Anleger waren von dem Unternehmen, das sich in schwierigen Zeiten oftmals besser geschlagen hat, anderes gewohnt. Die Papiere sackten als Dax-Schlusslicht um 5,7 Prozent ab, zeitweise erreichten sie den tiefsten Stand seit mehr als drei Monaten.
Schwache Eckdaten hatten auch die Aktionäre von Wacker Chemie DE000WCH8881
zu verdauen. Der Spezialchemiekonzern stellte für das Schlussquartal einen operativen Gewinn unter der durchschnittlichen Analystenschätzung in Aussicht. Zeitweise erlittene Kursverluste holten die Papiere aber auf, wie ein Plus von knapp 0,2 Prozent am Ende zeigte. Wie zuletzt auch schon bei BASF DE000BASF111
überraschten auf den ersten Blick schwache Zahlen im Chemiesektor die Anleger nicht mehr, urteilte ein Händler.
Aus Branchensicht schlugen sich die Immobilienwerte dagegen gut. Analyst Rob Jones von der Investmentbank Exane BNP Paribas warnte die Anleger, nach dem schwachen Vorjahr nun "das Schiff nicht zu verpassen". Das Jahr 2023 starte die Branche mit einem massiven Abschlag auf seine Buchwertschätzungen. Zu seinen Favoriten gehören unter anderem Vonovia DE000A1ML7J1
, die am Montag um 2,9 Prozent zulegten und zu den stärksten Dax-Werten gehörten. Selbst die von Jones auf "Underperform" abgestuften Aroundtown LU1673108939
gewannen im MDax 2,1 Prozent.
Die Titel von Secunet Security Networks DE0007276503
verteuerten sich trotz eines verfehlten Ergebnisziels (Ebit) für 2022 um 5,3 Prozent, womit sie den Nebenwerteindex SDax DE0009653386
anführten. Beim Umsatz erzielte der IT-Sicherheitsdienstleister einen Rekordwert und übertraf die Zielvorgabe des Managements. Vornehmlich das vierte Quartal sorgte dabei nochmals für Rückenwind. Analyst Alexander Zienkowicz von Alsterresearch empfahl die Papiere zum Kauf.
Der New Yorker Dow Jones Industrial US2605661048
bewegte sich zum Handelsschluss in Europa mit knapp einem Prozent im Plus, während der technologielastige Nasdaq 100 US6311011026
sogar etwa zwei Prozent zulegte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145
gewann 0,75 Prozent auf 4150,82 Punkte. Auch die Leitindizes Cac 40 FR0003500008
in Paris und FTSE 100 GB0001383545
in London gingen mit Gewinnen aus dem Handel.
Der Kurs EU0009652759
des Euro notierte zuletzt bei 1,0860 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Montag auf 1,0871 (Freitag: 1,0826) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9199 (0,9237) Euro.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,13 Prozent am Freitag auf 2,18 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107
sank um 0,23 Prozent auf 126,78 Punkte. Der Bund-Future DE0009652644
verlor 0,23 Prozent auf 137,87 Zähler./niw/tih/nas
--- Von Nicklas Wolf, dpa-AFX ---