ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax mit zehntem Gewinntag in Serie
FRANKFURT (dpa-AFX) -Der Dax DE0008469008
hat am Montag den zehnten Handelstag hintereinander höher geschlossen. Anleger warten nun bereits auf das jährliche Notenbank-Treffen in Jackson Hole. Es beschäftigt sie die Frage, welche Erkenntnisse dieses gegen Ende der Woche stattfindende Ereignis über die US-Geldpolitik bringen wird.
Der deutsche Leitindex gewann 0,54 Prozent auf 18.421,69 Punkte. Der MDax DE0008467416
der mittelgroßen deutschen Unternehmen stieg um 0,58 Prozent auf 24.955,08 Zähler.
Vor knapp zwei Wochen hatten Rezessionssorgen, der Nahost-Konflikt und geplatzte Spekulationen am Devisenmarkt zeitweise die Börsen weltweit erschüttert. Ein Großteil des Kursrutsches, der den Dax bis nahe an die 17.000 Punkte gedrückt hatte, ist mittlerweile aber wieder ausgeglichen.
Die Rezessionsängste haben nach zuletzt durchaus positiven Wirtschaftsdaten aus den USA nachgelassen. Mit Blick auf das alljährliche Notenbanker-Treffen im US-Bundesstaat Wyoming erwarten die Analysten der DZ Bank, dass US-Notenbankchef Jerome Powell den Weg für eine Zinssenkung im September ebnen wird. "Allerdings könnte er unserer Meinung nach die Hoffnungen auf einen großen Zinsschritt zerschlagen", hieß es am Montag in einem Kommentar.
Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145
ging es am Montag um 0,64 Prozent auf 4871,41 Punkte nach oben. Außerhalb der Eurozone legte der SMI CH0009980894
in Zürich um 0,7 Prozent zu, während in London der FTSE 100 GB0001383545
ein Plus von rund 0,6 Prozent verzeichnete. In New York verbuchten der Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048
und der technologielastige Nasdaq 100 US6311011026
zum europäischen Börsenschluss moderate Zuwächse.
Im Dax gab es fast nur Gewinner. Tagessieger waren die Papiere des Online-Modehändlers Zalando DE000ZAL1111
mit einem Aufschlag von drei Prozent. Im Fokus am Gesamtmarkt standen aber vor allem Aktien von Rüstungskonzernen, belastet von unklaren Aussichten für die militärische Unterstützung der Ukraine. Rheinmetall DE0007030009
schlossen am Dax-Ende zwei Prozent schwächer nach anfangs noch wesentlich höheren Verlusten. Hensoldt DE000HAG0005
im MDax und Renk DE000RENK730
im Nebenwerteindex SDax DE0009653386
sanken um 4,6 beziehungsweise 3,2 Prozent.
Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte in einem Brief an Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) geschrieben, "neue Maßnahmen" dürften nur eingegangen werden, wenn in den Haushaltsplänen für dieses und die kommenden Jahre "eine Finanzierung gesichert ist". Im Verlauf gab es dann neue Aussagen der Bundesregierung, wonach die Ukraine-Hilfen doch nicht eingeschränkt werden.
Die Aktien des Biogas- und Biospritherstellers Verbio legten im SDax um 5,7 Prozent zu. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte am Wochenende ein "umfassendes Biomassepaket" angekündigt. Dies sorgte bei den Anlegern von Verbio für Fantasie.
Ein düsterer Tag war der Montag für die Varta DE000A0TGJ55
-Aktionäre, die im Zuge eines Sanierungsplans für den Batteriehersteller wohl leer ausgehen dürften. Denn das Grundkapital soll auf null Euro herabgesetzt und die Börsennotiz beendet werden. Der Plan sieht dann die Rettung durch neue Gesellschafter vor, darunter Porsche AG DE000PAG9113
. Der Varta-Kurs brach um gut 44 Prozent ein, in der Spitze sogar um 80 Prozent.
Am Devisenmarkt stieg der Euro EU0009652759
auf den höchsten Stand seit Dezember und kostete zuletzt 1,1065 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1041 US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9057 Euro.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,25 Prozent am Freitag auf 2,23 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107
legte um 0,05 Prozent auf 126,44 Punkte zu. Der Bund-Future DE0009652644
gab um 0,13 Prozent auf 134,19 Punkte nach./ajx/he
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---