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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Düsterer Fed-Ausblick drückt Dax unter 12 000

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die trüben Konjunkturprognosen der US-Notenbank haben am Donnerstag die Anleger am deutschen Aktienmarkt verschreckt. Nach einer gut zweiwöchigen Rally scheuten die Investoren inzwischen wieder das Risiko, schrieb Marktbeobachter Edward Moya vom Broker Oanda. Der Dax <DE0008469008> setzte seinen Korrekturmodus den dritten Tag infolge fort und rutschte mit dem Schlussgong noch weiter ab unter die Marke von 12 000 Punkten. Er verabschiedete sich mit einem Abschlag von 4,47 Prozent bei 11 970,29 Punkten aus dem Handel.

Wegen des in einigen Bundesländern begangenen Feiertags Fronleichnam verlief der Handel zwar in ruhigen Bahnen, wobei Gewinnmitnahmen und schwache Nachfrage aber zu höheren Kursausschlägen geführt haben dürften. Zusätzlicher Verkaufsdruck kam im Verlauf von den US-Börsen, wo die düsteren Fed-Aussagen zur Konjunktur sowie die Sorge um eine zweite Corona-Welle ebenfalls für hohe Kursverluste sorgten.

Der MDax <DE0008467416> der mittelgroßen deutschen Börsenwerte schloss mit einem Minus von 3,33 Prozent auf 25 514,79 Punkte.

Mit dem aktuellen Kursrutsch korrigiert der Dax nun seinen jüngst enorm guten Lauf. Er war bis zum Montag in nur elf Tagen ohne größeren Stopp um bis zu fast 19 Prozent auf 12 913 Punkte nach oben gerannt, wobei die Anleger auf eine schnelle Erholung der Wirtschaft nach dem Corona-Lockdown setzten. Hier hat die Fed nun für Ernüchterung gesorgt: Die Währungshüter gehen davon aus, dass die Corona-Pandemie und ihre Folgen Wirtschaft, Arbeitsmarkt und die Inflation auch künftig stark belasten dürften und ein erheblicher Teil der Jobverluste in den USA dauerhaft sein könnte. Die Fed wird daher die Zinsen wohl noch für Jahre an der Nulllinie halten.

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Die Konjunktursorgen trafen am Donnerstag europaweit erneut die Sektoren Tourismus <CH0019112744>, Banken <EU0009658806>, Auto <EU0009658681> sowie Rohstoffwerte heftig mit Abschlägen von teils mehr als sieben Prozent. Im Dax gab es keinen einzigen Gewinner. Lufthansa <DE0008232125> machten am Index-Ende einen Teil ihrer seit Mitte Mai gelaufenen Erholung mit einem Minus von rund neun Prozent wieder zunichte.

Infineon-Aktien <DE0006231004> litten abseits der Konjunktursorgen zudem unter einem negativen Votum der Credit Suisse für den Halbleiterhersteller und büßten knapp sechs Prozent ein.

Im MDax verloren verloren die Papiere des Flughafenbetreibers Fraport <DE0005773303> neun Prozent. Sie wurden zusätzlich von einer Abstufung durch UBS belastet. Noch stärker gaben am Indexende die Aktien des Flugzeugbauers Airbus mit fast zehneinhalb Prozent nach.

Aktien des Essenslieferanten Delivery Hero konnten ihre moderaten Tagesgewinne nicht halten, gehörten mit einem Abschlag von etwa einem halben Prozent aber zu den vergleichsweise stabileren Werten im MDax. Die Anleger zeigten sich damit eher erleichtert über die anstehende Übernahme von Grubhub <US4001101025> durch den britisch-niederländischen Wettbewerber Just Eat Takeaway.com <NL0012015705>. Spekulationen über ein Interesse auch von Delivery Hero an Grubhub hatten vor Tagen die Runde gemacht.

Auch europaweit waren die Verluste an den Börsen hoch: Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> sackte um 4,53 Prozent auf 3144,57 Zähler ab. Ähnlich stark büßten der Cac 40 <FR0003500008> in Paris und der FTSE 100 <GB0001383545> in London ein. Der Dow Jones Industrial <US2605661048> stand zum europäischen Handelsschluss rund vier Prozent tiefer.

Der Eurokurs <EU0009652759> stieg leicht und lag zuletzt bei 1,1379 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1348 (Mittwoch: 1,1375) US-Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,32 Prozent am Vortag auf minus 0,38 Prozent. Der Rentenindex Rex <DE0008469107> stieg um 0,26 Prozent auf 144,34 Punkte. Der Bund-Future <DE0009652644> gewann 0,54 Prozent auf 175,08 Punkte./tav/he

--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---