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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Ausverkauf zum Jahresende verschärft sich

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am vorletzten Handelstag des Jahres hat der Abwärtsdruck am deutschen Aktienmarkt noch erheblich zugenommen. Der Dax brach am Donnerstag um weitere 2,37 Prozent auf 10 381,51 Punkte ein. Das war der niedrigste Schlusskurs seit November 2016. "Jetzt liegt die runde 10 000er Marke näher als der Widerstand bei 11 000 Punkten", sagte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets.

Im Dezember summieren sich die Einbußen des Dax mittlerweile auf knapp 8 Prozent und seit Jahresbeginn auf fast 20 Prozent. Angesichts eines desaströsen Börsenjahres 2018 hätten Anleger auch kurz vor dem Jahresschluss noch Aktienpositionen geräumt, sagten Händler. Der Index mittelgroßer deutscher Werte MDax fiel am Donnerstag um 1,41 Prozent auf 21 301,26 Punkte

Die fulminante Erholung der Kurse an der Wall Street am Mittwoch erwies sich als Strohfeuer, in New York traten die Kurse am Donnerstag ebenfalls wieder den Rückzug an. CMC-Analyst Oldenburger führte die zuletzt extremen Schwankungen dort auch auf die automatischen Handelssysteme zurück. Diese verstärkten die Kursausschläge offenkundig nach unten wie auch nach oben.

Gegenwind gab es erneut von der Konjunktur in den USA. Die Stimmung der Verbraucher hatte sich im Dezember überraschend deutlich eingetrübt. Der vom Conference Board erhobene Indikator war stärker gefallen als von Analysten erwartet worden war.

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Der Dax blieb damit im Sumpf der vergangenen Monate stecken: Die Angst vor steigenden Zinsen, zahlreiche politische Krisen, globale Handelskonflikte und damit verbundene Konjunktursorgen hatten ihm im Laufe des Jahres schwer zugesetzt. Es zeichnet sich das erste Verlustjahr seit 2011 ab. Im internationalen Vergleich schneidet der Dax schlechter ab als die meisten anderen großen Börsen.

Die Vorsicht der Anleger zeigte sich auch in der Branchenbetrachtung. Konjunktursensible Automobilaktien gehörten erneut zu den größeren Verlierern. Volkswagen verloren gut 4 Prozent. Auffälligkeiten bei internen Kontrollen der neuen Abgas-Software für Dieselfahrzeuge dürften laut Händlern ihren Teil zum Kursverlust beigetragen haben.

Ähnlich hohe Verluste mussten Anleger bei den Versorgeraktien hinnehmen, so sanken RWE um 3,17 Prozent. Die Papiere des Essener Energiekonzerns trugen damit ihrer bisherigen Stärke in diesem Jahr Rechnung. Sie gehören in der Jahresbilanz noch zu den besten Dax-Werten. Eon büßten 3,84 Prozent ein.

Im Branchentableau machten Einzelhändler positiv auf sich aufmerksam. Als Stütze verwiesen Marktteilnehmer auf etwas mehr Zuversicht zum Verlauf des Weihnachtsgeschäfts. Den zuletzt von schlechten Branchennachrichten geplagten Zalando -Aktien verhalf dies zu einem Plus von knapp 2 Prozent.

Nach dem jüngsten Fall auf den tiefsten Stand seit 2014 war bei FMC ein Stück weit Stabilisierung angesagt. Die Titel des Dialysekonzerns waren mit einem Verlust von 0,21 Prozent der stärkste Titel im Dax.

Eine klar positive Ausnahme am breiteren Markt waren die Aktien von Delivery Hero mit einem weiteren Anstieg um 4,54 Prozent. Der kurz vor Weihnachten angekündigte Verkauf des Deutschland-Geschäfts lockte hier erneut die Anleger.

Zudem wurden am Donnerstag einige Änderungen in der Dax-Familie wirksam. Der Medizintechnik-Hersteller Carl Zeiss Meditec ist in den Index der mittelgroßen Werte MDax aufgestiegen und ersetzt dort den Ticketvermarkter CTS Eventim . Der Börsenneuling Knorr-Bremse zählt ab sofort zum SDax und verdrängt dort die Aktien von Baywa .

Der EuroStoxx 50 , der Leitindex der Eurozone, büßte am Donnerstag 1,22 Prozent auf 2937,36 Punkte ein. In Paris und London gerieten die Börsenbarometer weniger stark unter Druck als der Dax. In den USA verlor der Dow Jones Industrial zum Zeitpunkt des Handelsschlusses in Europa rund 1,5 Prozent.

Am Rentenmarkt stieg der Bund-Future am Abend um 0,15 Prozent auf 163,69 Punkte. Der Kurs des Euro legte auf knapp über 1,14 US-Dollar zu. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1377 (Montag: 1,1408) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8790 (0,8766) Euro gekostet./bek/he

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---