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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax in der Korrektur - Erholung braucht Zeit

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax <DE0008469008> hat am Donnerstag seine Kursverluste der vergangenen beiden Tage deutlich ausgeweitet. In der ersten Stunde nach dem Xetra-Start in den Feiertagshandel verlor der deutsche Leitindex 2,56 Prozent auf 12 209,68 Punkte. Als Grund machen Börsianer die trüben Wirtschaftsprognosen der US-Notenbank Fed aus.

In Hessen ist am Donnerstag der Feiertag Fronleichnam, gehandelt wird am Börsenplatz Frankfurt dennoch. Am Feiertag treffen Gewinnmitnahmen häufig auf eine geringe Nachfrage, was zu höheren Kursausschlägen führen kann.

Mit dem Kursrutsch korrigiert der Dax nun seine jüngste fulminante Erholungsrally: Er war bis zum Montag in nur elf Tagen ohne größeren Stopp um bis zu fast 19 Prozent auf 12 913 Punkte nach oben gerannt. Damit hatte er sich seinem Rekordhoch aus dem Februar bei 13 795 Punkten auf weniger als sieben Prozent angenähert. Inzwischen scheint die Euphorie in der Lockerungsphase aus der Corona-Krise aber verflogen.

Der MDax <DE0008467416> der mittelgroßen deutschen Börsenwerte sank am Donnerstagmorgen um 1,96 Prozent auf 25 875,39 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> ging es um 2,4 Prozent bergab.

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Die Fed hatte am Vorabend signalisiert, die Zinsen wohl noch für Jahre an der Nulllinie zu halten. Die Corona-Pandemie und ihre Folgen dürften die Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und die Inflation auch künftig stark belasten. Es bestünden erhebliche konjunkturelle Risiken.

Am Markt sei man bislang von einer sehr schnellen Wirtschaftserholung von der Corona-Krise ausgegangen, eine steile V-förmige Erholung, doch die Fed habe nun eine U-förmige Erholung propagiert, hieß es im Mußler-Börsenbrief am Morgen. Das bedeutet, dass es länger dauern wird, bis die Wirtschaft die Talsohle durchschritten hat.

Der Realitätssinn der Notenbank enttäusche so manchen Optimisten am Aktienmarkt, der auf eine raschere Belebung der US-Wirtschaft gehofft habe, sagte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.

Die Konjunktursorgen trafen am Donnerstag erneut die Reise- und Tourismuswerte <CH0019112744> besonders heftig. Der Sektor war mit einem Verlust von vier Prozent unter den schwächsten in Europa. Lufthansa <DE0008232125> machten im Dax einen Großteil ihrer seit Mitte Mai gelaufenen Erholung mit einem Minus von mehr als acht Prozent wieder zunichte. Im MDax rutschten die Anteile des Flughafenbetreibers Fraport <DE0005773303> um mehr als sechs Prozent ab.

Infineon <DE0006231004> litten neben den trüben Wirtschaftsaussichten zusätzlich unter einem negativen Votum der Credit Suisse. Die Schweizer Bank nahm die Bewertung der Papiere des Chipkonzerns mit "Underperform" wieder auf. Infineon büßten mehr als dreieinhalb Prozent ein.

Glimpflich davon mit plus 0,2 Prozent kamen Delivery Hero <DE000A2E4K43> im MDax. In der Branche der Essenslieferdienste übernimmt nun der britisch-niederländische Wettbewerber Just Eat Takeaway.com <NL0012015705> den US-Konzern Grubhub <US4001101025>. Spekulationen über ein Interesse sowohl der Briten als auch von Delivery Hero an Grubhub hatten bereits vor Tagen die Runde gemacht. Analyst Marcus Diebel von JPMorgan zeigte sich überrascht von der Übernahme, da das Umfeld für Essenslieferanten in den USA wettbewerbsintensiv sei und nur begrenzt rasche Synergien aus dem Deal gehoben werden könnten.