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ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Hoffnung im China-Handelsstreit verblasst

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf eine Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China hat den europäischen Börsen am Freitag nach oben verholfen. Der Schwung beim EuroStoxx 50 ließ jedoch am Nachmittag mit den ins Minus abgedrehten US-Börsen merklich nach. Mit einem Aufschlag von 0,32 Prozent auf 3214,41 Punkte rückte der Leitindex der Eurozone am Ende sehr deutlich von einem Spitzengewinn von fast 1,5 Prozent ab. Er brachte aber ein Wochenplus von rund 2,5 Prozent über die Ziellinie.

Treiber der Kursgewinne war zuerst die Spekulation, US-Präsident Donald Trump wolle beim Treffen der G20-Staaten Ende November ein Handelsabkommen mit Chinas Präsidenten Xi Jinping abschließen. Anleger blieben aber vorsichtig - weil Trump als wankelmütig gilt und frische Arbeitsmarktdaten den Zinserhöhungskurs in den USA untermauerten. Für Aktien gilt dies allgemein als kontraproduktiv. Apple bremste die Stimmung zusätzlich mit einem enttäuschenden Ausblick.

Auch in Paris zeigten sich die Investoren am Freitag letztlich nur vorsichtig kauffreudig. Der Cac 40 verteidigte am Ende ein Plus von 0,32 Prozent auf 5102,13 Punkte. In London aber rutschte der FTSE 100 mit 0,29 Prozent auf 7094,12 Zähler in die Verlustzone.

Nachdem der Monat Oktober hohe Kursverluste weltweit mit sich gebracht hatte, sprachen Börsianer per Saldo von einer hoffnungsvollen Woche - ohne jedoch dem Freudentaumel zu verfallen. Sie stellten sich die Frage, ob dies nicht doch nur die Vorbereitung zu einem noch größeren Rückfall sei, schrieb David Madden von CMC Markets UK.

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Experten zufolge steckt weiterhin nicht mehr als Hoffnung im Handelsstreit, zumal die Zustimmung Chinas in den Sternen stehe. Das Interesse an Aktien bremste aber auch der jüngste Arbeitsmarktbericht aus den USA, der zwar keine neue Zinsangst auslöste, die geldpolitischen Erwartungen aber hoch hielt. Die US-Notenbank Fed habe derzeit keinen Grund, die Zinserhöhungen zu stoppen, kommentierte etwa die BayernLB. Höhere Marktzinsen können Festverzinsliche attraktiver machen und so das Interesse an Aktien bremsen.

Auf Unternehmensseite verloren in Europa die Gesundheits- sowie Ölwerte mit Abgaben von jeweils 0,72 Prozent bei ihren Branchenindizes am deutlichsten. In ersterem Sektor gab es Gewinnmitnahmen beim Pharmakonzern Sanofi nach den überraschend guten Quartalszahlen am Vortag. Die Aktien des französischen Herstellers büßten in Paris am Handelsende 1,5 Prozent ein.

Große Gewinne fuhren dagegen jene Branchen ein, die von einem Ende der Handelszwistigkeiten mit China profitieren könnten - allen voran der Autosektor mit 1,6 Prozent Plus. Das Reich der Mitte gilt in diesem Industriebereich als wichtiger Wachstumsmarkt, Anleger fürchteten dort zuletzt aber weitreichende Folgen des Handelsstreits mit den USA.

Auch Aktien der Luxusgüterkonzerne zeigten sich erholt, sie hängen am Tropf von Chinas wachsender Zahl zahlungskräftiger Kunden. An der EuroStoxx50-Spitze profitierten die Aktien von Kering und LVMH legten um bis zu 5,5 Prozent zu. Die Euphorie zeigte sich auch in der Schweiz bei den Aktien von Swatch und Richemont .

Freundlich ging es am Ende außerdem im Bankensektor zu - kurz vor den Stresstestergebnissen, die erst nachbörslich erwartet wurden. Der europäische Branchenindex Stoxx Europe 600 Banks gewann am Ende 1,3 Prozent. Die spanische BBVA gehörte im EuroStoxx mit einem Zugewinn von 2,6 Prozent zu den Favoriten.

In London zeigten sich die Papiere der British-Airways-Mutter IAG nach einer angehobenen Konzernprognose schwankend. Sie rückten erst um fast fünfeinhalb Prozent vor, ihre Gewinne verpufften dann aber zusehends. Am Ende stand sogar ein Abschlag von 0,6 Prozent auf der Kurstafel.