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ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Börsen folgen der absackenden Wall Street

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben am Donnerstag angesichts einer steilen Talfahrt an den US-Börsen einen Rückschlag erlitten. Nachdem sie am Morgen noch von der Erholungsrally der US-Indizes am Mittwoch beflügelt wurden, ging es zum US-Handelsstart am Nachmittag steil abwärts.

Zunächst noch um fast zweieinhalb Prozent hochgesprungen, beendete der EuroStoxx 50 <EU0009658145> den Tag mit minus 0,76 Prozent auf 3696,63 Punkte. Damit schloss der Leitindex der Eurozone nur knapp über seinem kurz zuvor erreichten Tagestief. Der Pariser Leitindex Cac 40 <FR0003500008> verlor 0,43 Prozent auf 6368,40 Punkte. Der FTSE 100 <GB0001383545> in London konnte sich indes im Plus halten und schloss 0,13 Prozent höher auf 7503,27 Punkte.

In den USA verpuffte die Freude vom Vorabend, dass die US-Notenbank (Fed) nach der Leitzinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte der an den Märkten gehandelten Möglichkeit eines weiteren, noch stärkeren Zinsschritts eine Absage erteilt hatte.

Vielmehr hieß es nun nach einer überraschend und auch sehr schwachen Produktivität der US-Wirtschaft im ersten Quartal sowie einem kräftigen Renditeanstieg am US-Anleihemarkt, dass die Fed mit diesem Verzicht womöglich ungewollt die Weichen für weitere Turbulenzen an den Märkten gestellt habe. Der Dow Jones Industrial <US2605661048> sackte zum europäischen Handelsschluss um etwas mehr als drei Prozent ab und der Nasdaq 100 <US6311011026> sogar um knapp fünf Prozent.

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Auch branchenseitig spiegelte sich die US-Börsentendenz in Europa wider. So gab der zinssensible Technologiesektor, der zeitweise besonders deutlich zugelegt hatte, letztlich um 0,2 Prozent nach. Schlusslicht war der Reise- und Freizeitsektor mit 3,7 Prozent.

Die Öl- und Gasbranche war einer der stärksten Bereiche mit plus 0,6 Prozent. Die Rohstoffanalysten der Commerzbank begründeten den fortgesetzten Aufwärtstrend weniger mit dem geplanten Ölembargo der EU gegen Russland als einem bislang wenig beachteten Detail. "Demnach soll es in Europa ansässigen Unternehmen künftig verboten werden, Öllieferungen aus Russland über den Seeweg zu transportieren und diese zu versichern. Das soll nicht nur Öllieferungen nach Europa betreffen, sondern die Öllieferungen allgemein", so Analyst Carsten Fritsche. Diese Sanktion hätte weitreichendere Folgen für den Ölmarkt als das sich abzeichnende EU-Ölembargo. Denn der Großteil der Versicherungen im Schiffsverkehr unterliege europäischem Recht. Zudem dürften dann europäische Reedereien keine Ölladungen aus Russland mehr transportieren, vollkommen unabhängig vom Ziel.

Hinzu kamen starke Ergebnisse von Shell <GB00BP6MXD84> <GB00B03MLX29>. Der Ölkonzern hatte dank hoher Ölpreise zum Jahresstart einen Milliardengewinn erzielt. Insgesamt schnitt das Unternehmen trotz Abschreibungen im Zusammenhang mit dem Rückzug aus dem Russland-Geschäft besser ab, als es Analysten erwartet hatten. Die Papiere legten im Stoxx 50 um 3,1 Prozent zu.

Zahlen gab es auch im Bankensektor. Während Credit Agricole mit rückläufigen Gewinnen enttäuschten und im Cac 40 4,0 Prozent verloren, gaben die Anteile der Großbank Societe Generale <FR0000130809> nach Quartalszahlen um 2,6 Prozent nach. Unicredit <IT0004781412> legten im Mailänder Index um 2,1 Prozent zu. Auch wenn Russland für die italienische Bank ein mittelfristiges Risiko bleibe, sah Barclays-Analystin Paola Sabbione auch Positives. So lobte sie vor allem die Kreditausfallvorsorge und Aussagen zu den maximal denkbaren Kapitalauswirkungen im Russland-Geschäft.

Im Rohstoffsektor gaben ArcelorMittal <LU1598757687> ihre Gewinne wieder ab und sanken um 2,0 Prozent. Europas größter Stahlkonzern profitiert weiter von hohen Preisen. Das Marktumfeld sei noch sehr stark, wenngleich nun für 2022 mit einem leichten Rückgang des Stahlverbrauchs gerechnet werde, hieß es von Experten.

Im schweizerischen SMI büßten Swiss Re <CH0126881561> 3,2 Prozent ein. Der Ukraine-Krieg, Naturkatastrophen und die Corona-Pandemie hatten dem Rückversicherer zum Jahresstart rote Zahlen eingebrockt.