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HERZOGENRATH (dpa-AFX) -Der Chipindustrieausrüster Aixtron DE000A0WMPJ6
hält trotz eines Auftragsrückgangs im dritten Quartal an seinen Jahreszielen fest. Die Nachfrage nach effizienter Leistungselektronik sei ungebrochen, weshalb für das Schlussviertel ein entsprechend höherer Auftragseingang erwartet werde, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Herzogenrath mit. Umsatz sowie Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stiegen derweil im dritten Quartal deutlich, allerdings war der Vorjahreszeitraum von Lieferzögerungen wegen des Fehlens von Exportlizenzen geprägt. Die vom MDax-Konzern DE0008467416
zur Verfügung gestellten Analystenerwartungen verfehlte der Maschinenbauer im abgelaufenen Quartal.
Für die Aktien zeichneten sich am Morgen zunächst deutliche Verluste ab. Auf der Handelsplattform Tradegate wurden sie zuletzt mit 26,90 Euro gehandelt und damit knapp sechs Prozent unter ihrem Vortages-Xetra-Schluss. Auf Xetra würden die Papiere damit ihren Abwärtstrend fortsetzen. Ein Rutsch unter 27,71 Euro würde ein Tief seit Juli bedeuten - nachdem sie im August noch auf ein Mehrjahreshoch von gut 37 Euro geklettert waren. Zuletzt hatten Sorgen über eine mögliche Abkühlung der Nachfrage auf dem Kurs gelastet.
Der Umsatz stieg in den drei Monaten von Juli bis Ende September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 86 Prozent auf 165 Millionen Euro. Davon blieben 27 Prozent als Ergebnis vor Zinsen und Steuern hängen. Absolut bedeutet das fast eine Verdreifachung des Betriebsergebnisses auf 45,3 Millionen Euro, trotz hoher Forschungs- und Entwicklungskosten sowie eines fortgesetzt starken Personalaufbaus. Unter dem Strich verdiente Aixtron mit 39,6 Millionen Euro gut doppelt so viel wie vor einem Jahr.
Für das Gesamtjahr kalkuliert Aixtron-Chef Felix Grawert weiter mit einem Umsatz von 600 bis 660 Millionen Euro sowie mit einer Betriebsgewinnmarge von 25 bis 27 Prozent. Dafür braucht es aber einen kleinen Spurt in den verbleibenden Monaten. So stehen nach neun Monaten knapp 416 Millionen Euro Erlöse und eine Marge von 22 Prozent in den Büchern.
Und auch beim Auftragseingangsziel muss sich das Unternehmen strecken. Wegen eines Bestellrückgangs im dritten Quartal liegt der Auftragseingang nach neun Monaten mit gut 436 Millionen Euro nur knapp über dem Niveau von vor einem Jahr sowie ein gutes Stück unter dem Jahresziel von 620 bis 700 Millionen Euro. Analysten rechnen aktuell mit rund 660 Millionen.
Mit Blick auf seine Jahresprognosen dürfte Grawert auch auf eine weiterhin gute Nachfrage nach den noch neuen G10-GaN-Anlagen zur Herstellung von Halbleiterwafern auf Basis Galliumnitrid (GaN) setzen. Die Anlagen arbeiten laut Unternehmensangaben unter anderem effizienter und reduzieren so die Kosten für Chipkonzerne.