ROUNDUP/Von Abstellzonen bis Verbot: E-Scooter haben schlechten Ruf

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BERLIN (dpa-AFX) -Wer noch nie einen E-Scooter ausprobiert hat, befindet sich in guter Gesellschaft. Nur wenige sind laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur schon mal damit gefahren. Aber viele haben eine schlechte Meinung über die Roller mit Elektro-Antrieb.

51 Prozent der Erwachsenen in Deutschland stehen den Fahrzeugen eher oder gar sehr negativ gegenüber. Außerdem finden 61 Prozent der Befragten, dass sich die Verkehrssicherheit seit der Zulassung der E-Scooter im deutschen Straßenverkehr 2019 verschlechtert hat. Nur fünf Prozent erkennen eine Verbesserung, für 25 Prozent habe es keine Veränderung gegeben.

60 Prozent der Befragten finden außerdem, dass E-Scooter auf eigens ausgewiesenen Stellflächen parken sollten. 13 Prozent sprechen sich für den Straßenrand und zwölf Prozent für den Gehweg als Parkplätze aus.

Aber dort werden insbesondere die Leih-Scooter, die es in großen und mittelgroßen Städten zahlreich gibt, gerne abgestellt - mit Folgen. "Ältere Menschen haben massive Probleme, häufiger kommt es zu Stürzen durch fehlerhaft abgestellte E-Scooter", sagt Jens-Peter Kruse von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen.

"Teilweise sind die E-Scooter so abgestellt worden, dass es geradezu eine Provokation ist - quer auf dem Fahrradweg, quer auf dem Fußweg", führt Kruse aus. "Das ist für Menschen mit einer eingeschränkten Sehfähigkeit, aber auch für alle Menschen, die diesen Radweg in der Dunkelheit benutzen, eine sehr große Gefahr."

Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband klagt derzeit sogar in Bremen, Münster und Berlin, "um feste Abstellflächen auf Gehwegen durchzusetzen", sagt die stellvertretende Geschäftsführerin Christiane Möller. "Es sind viele Unfälle mit blinden und sehbehinderten Menschen passiert und einige trauen sich wegen der Angst vor Stürzen über herumliegende Roller nicht mehr allein auf die Straße. Das ist nicht länger hinzunehmen." Zumal: Dort, wo Kommunen bereits solche Maßnahme ergriffen hätten, habe sich "die Situation verbessert, zumindest im Innenstadtbereich", berichtet Möller.

Jens-Peter Kruse von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen fordert ebenfalls feste Parkflächen: "Wir müssen diesen Wildwuchs umgehend beschränken." Der Städte- und Gemeindebund hält diese "gerade in dichten Innenstadtbereichen für einen vielversprechenden Weg". Die Kontrolle abgestellter Fahrzeuge ohne diese Abstellzonen sei "nur mit viel Aufwand leistbar".