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ROUNDUP 4/Nach Güterzug-Unfall: Ausfälle und Verspätungen bis Sonntagabend

(neu: Informationen zur geplanten Bergung, durchgehend aktualisiert.)

LEIFERDE (dpa-AFX) - Nach der Kollision zweier Güterzüge im niedersächsischen Landkreis Gifhorn müssen Bahnreisende mindestens bis Sonntagabend mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Der Streckenabschnitt sei vollständig gesperrt, die Züge würden umgeleitet, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Freitag.

Die Pläne der Bahn bezeichnete ein Sprecher der Bundespolizei als "optimistisch". Es entweiche weiter explosives Propangas aus zwei Kesselwaggons, vor der Bergung müssten die Waggons leer sein, sagte er: "Jeder Funken kann dort zu einer Katastrophe führen."

Am frühen Donnerstagmorgen hatte ein Güterzug bei Leiferde an einem Signal gehalten, ein folgender Güterzug war aus zunächst ungeklärter Ursache auf den Zug aufgefahren. Vier Waggons kippten bei der Kollision um, auch die Oberleitung wurde beschädigt. Der auffahrende Zug bestand aus 25 mit Propangas gefüllten Kesselwaggons. Jeder Kesselwagen sei mit 50 Tonnen Gas beladen - es sei davon auszugehen, dass pro Stunde rund 250 Kilogramm entwichen, sagte der Sprecher der Bundespolizei.

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Die intakt gebliebenen Waggons sollten noch am Freitag aus der Gefahrenzone gezogen werden, wie der Sprecher erklärte. Damit werde Platz für das Bergungsgerät geschaffen. Geplant sei zudem, das Propangas aus den leckgeschlagenen beiden Kesselwagen abzupumpen - zunächst zumindest zur Hälfte. Dann sollten die Waggons vorsichtig aufgerichtet werden und der Rest solle abgepumpt werden. "Das beginnt mit Sicherheit nicht heute", sagte der Sprecher. Im Einsatz an der Unfallstelle sind auch Spezialisten der Werksfeuerwehr des Chemieparks Marl.

Nach dem Unfall war der Lokführer des auffahrenden Zugs mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gekommen. Dem Mann gehe es den Umständen entsprechend gut, sagte der Sprecher. Der Lokführer des zweiten Zuges blieb den Angaben zufolge abgesehen von einem leichten Schock unverletzt.

Reisende müssen angesichts der Streckensperrung weiterhin damit rechnen, dass Züge ausfallen oder sich verspäten. Betroffen ist unter anderem die viel befahrene Verbindung zwischen Nordrhein-Westfalen und Berlin. Auf der Strecke werden die Züge umgeleitet, Bahnreisende müssen eine Verspätung von etwa 90 Minuten einkalkulieren, wie die Bahn bekanntgab. Der Halt Wolfsburg entfalle, ersatzweise hielten die Züge in Stendal.

Ebenfalls betroffen sind etwa ICE-Züge aus der Schweiz über Frankfurt und Kassel nach Berlin. Die IC-Verbindungen zwischen Amsterdam und Berlin fahren nach Angaben der Bahn nur bis Hannover und starten auch dort in Gegenrichtung. Auch Züge, die von Hamm und Münster aus über Hannover bis nach Berlin fahren, sind demnach betroffen. Reisende sollten sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindungen informieren. Auch im Regionalverkehr gab es Einschränkungen und Ersatzverkehr.

Die größte Herausforderung sei es, eine "vernünftige Infrastruktur" zu schaffen, erklärte der Sprecher der Bundespolizei. Die Waldwege an der Unfallstelle seien aufgeweicht. Überlegt werde, die Wege komplett zu schottern, um die Ausrüstung zur Bergung der Waggons und der beschädigten Lok an Ort und Stelle bringen zu können. Unklar sei, wie lange die Bergungs- und Reparaturarbeiten dauern würden, eine Prognose sei schwierig. Die Feuerwehr gehe davon aus, dass ihre Arbeiten zwei Wochen dauern könnten.