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ROUNDUP 3: US-Notenbank bewegt sich auf straffere Geldpolitik zu

(Neu: Aussagen von Fed-Chef Powell, Analysten, Marktreaktion)

WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Notenbank Federal Reserve hält vorerst an ihrer sehr lockeren Geldpolitik fest, steuert aber auf eine weniger großzügige Linie zu. Der Leitzins bleibt zunächst in der niedrigen Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent, wie die Zentralbank am Mittwoch nach ihrer Zinssitzung in Washington mitteilte. Auch die Käufe von Wertpapieren in Höhe von 120 Milliarden US-Dollar pro Monat werden fortgesetzt.

Die Zentralbank signalisierte jedoch, dass die Käufe bald zurückgefahren werden könnten. "Falls die Fortschritte im Großen und Ganzen wie erwartet anhalten, ist der Ausschuss der Ansicht, dass eine Drosselung des Tempos der Anleihekäufe bald gerechtfertigt sein könnte", erklärte die Fed. Die Wirtschaft habe sich auf die Ziele der Zentralbank zu bewegt. Die Inflation war zuletzt hoch, während die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt sich von der Pandemie erholten.

Fed-Chef Jerome Powell sagte nach der Zinssitzung, der geldpolitische Ausschuss habe über das Tempo des beabsichtigen Ausstiegs diskutiert. Eine erste Verringerung der Wertpapierkäufe könnte bereits zur nächsten Zinssitzung im November erfolgen. Die Bedingungen hierfür seien so gut wie erfüllt. Ein Ende des Prozesses sei wahrscheinlich Mitte 2022 angemessen. Powell unterstrich jedoch, dass damit kein Signal für eine erste Zinsanhebung verbunden sei.

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Der im vergangenen Jahr wegen der Corona-Krise beschlossene Ankauf von Wertpapieren soll die Liquidität der Finanzmärkte verbessern und die Bereitstellung von Krediten für Haushalte und Firmen erleichtern. Die Fed strebt Vollbeschäftigung und stabile Preise an. Sie will "substanziellen" Fortschritt auf dem Weg zu ihren Zielen sehen, bevor sie die Wertpapierkäufe verringert.

Unterdessen steht die Fed möglicherweise vor mehr Zinsanhebungen als bisher gedacht. Neue Projektionen der Notenbanker deuten auf eine Zinserhöhung 2022 hin, gefolgt von möglicherweise drei Anhebungen 2023. Bisher hatten die Prognosen nur zwei Anhebungen für 2023 signalisiert.

Die Wirtschaftsprognosen für 2021 wurden deutlich verändert. Während die Wachstumsprognose von 7,0 auf 5,9 Prozent verringert wurde, wurde die Inflationsprojektion von 3,4 auf 4,2 Prozent erhöht. Für die Jahre 2022 und 2023 wurden die Wachstums- und Inflationsprognosen überwiegend angehoben.

Das aktuelle Zinsniveau unterdessen sei angemessen, bis am Arbeitsmarkt Vollbeschäftigung herrsche und das Inflationsziel von rund zwei Prozent erreicht worden sei, betonte die Fed nach der Zinssitzung.

Bankvolkswirte deuteten die Ansagen als Signal für eine geldpolitische Wende. Die Fed avisiere den baldigen Einstieg in den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik, erklärte Analyst Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg. Ein offizieller Zeitplan sei für die nächste Sitzung im November zu erwarten, so dass die Rückführung der Käufe im Dezember beginnen könnte.

US-Chefökonom Paul Ashworth von Capital Economics stellte die deutlich angehobenen Leitzinsprognosen der Fed heraus. Vermutlich sei dies auf die Befürchtung zurückzuführen, dass die derzeit hohe Inflation doch nicht ein solch temporäres Ereignis sei wie von der Fed bisher gedacht.

An den Finanzmärkten reagierte der US-Dollar zunächst mit starken Kursschwankungen auf die Aussagen. Zuletzt legte er jedoch spürbar zu. Der Euro stand dagegen unter Druck und fiel unter die Marke von 1,17 Dollar. US-Staatsanleihen gaben im Kurs nach. Die Verluste hielten sich jedoch in Grenzen. Die US-Aktienmärkte taten sich zunächst schwer mit der Richtungssuche.