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(Neu: Aktienkurs, weitere Details und Bernstein-Analyst)
SANTA CLARA (dpa-AFX) - Der KI-Boom lässt das Geschäft des Chipkonzerns Nvidia US67066G1040
explosiv wachsen. Die Firma aus dem Silicon Valley konnte im vergangenen Quartal den Umsatz im Jahresvergleich auf 13,5 Milliarden Dollar verdoppeln. Der Gewinn sprang von 656 Millionen Dollar auf knapp 6,2 Milliarden Dollar (5,7 Mrd Euro) hoch. Nvidias Chef und Mitgründer Jensen Huang sieht eine neue Computer-Ära angebrochen.
Chips und Software von Nvidia eignen sich besonders gut für Anwendungen auf Basis Künstlicher Intelligenz. Unter anderem kommen sie beim Anlernen von KI-Programmen wie dem Chatbot ChatGPT zum Einsatz. Das treibt die Nachfrage nach der Technik - und Nvidias Aktienkurs - schon seit Monaten hoch. Die Aktie kostet mehr als dreimal so viel wie zu Jahresbeginn. Dadurch ist Nvidia an der Börse rund 1,2 Billionen Dollar wert. Zum Vergleich: Der lange dominierende Halbleiter-Riese Intel US4581401001
bringt gerade einmal gut 143 Milliarden Dollar auf die Waage.
Im vorbörslichen US-Handel am Donnerstag stieg die Nvidia-Aktie zeitweise um mehr als acht Prozent auf mehr als 500 US-Dollar. Im Hauptgeschäft würde das ein weiteres Rekordhoch bedeuten und einen Börsenwert von 1,25 Billionen Dollar.
Zum Vergleich: Im Oktober 2022 waren die Papiere sich noch fast bis auf 100 Dollar gefallen. 2015 waren sie für 5 Dollar zu haben.
Das Unternehmen übertraf die bereits hohen Erwartungen der Analysten sowohl mit den Zahlen für das vergangene Vierteljahr als auch mit der Prognose für das bis Ende Oktober laufende dritte Geschäftsquartal. Nvidia rechnet mit einem weiteren Umsatzanstieg auf rund 16 Milliarden Dollar. Nahezu so viel hatte die Firma im gesamten Ende Januar 2021 abgeschlossenen Geschäftsjahr umgesetzt.
In den Rechenzentren der Welt zeige sich gerade ein "langfristiger Wandel" von klassischen Prozessoren hin zu den von Nvidia angebotenen Chip-Architekturen, betonte Huang. Die Nachfrage sei gewaltig.
Das Geschäftspotenzial mit Chips für Datenzentren sei vor dem Hintergrund des KI-Booms enorm und befinde sich zudem noch in einer frühen Phase, erklärte denn auch Analyst Stacy Rasgon von Bernstein Research in einer ersten Reaktion auf die aktuellen Geschäftszahlen.
Eine Sorge von Analysten war, dass Nvidia sich möglicherweise nicht genug Produktionskapazitäten bei Auftragsfertigern sichern könnte. Die Zahlen zerstreuten solche Bedenken.
Die "Financial Times" berichtete unter Berufung auf informierte Personen, Nvidia wolle im kommenden Jahr 1,5 bis 2 Millionen seiner für KI-Anwendungen eingesetzten H100-Prozessoren produzieren und verkaufen. Berichten zufolge kostet ein H100-Prozessor bis zu 30 000 Dollar - und Kunden nehmen Nvidia oft auch teurere Systeme ab, in denen mehrere davon gebündelt werden.