ROUNDUP 2: Fresenius kommt bei Umbau voran - Entscheidung zu Dividende offen

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(neu: weitere Aussagen aus der Telefonkonferenz, mehr Details zum Quartalsbericht, Analysten und Kursreaktion)

BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Der Fresenius-Konzern DE0005785604 kommt bei seinem Umbau voran. Umsatz und Betriebsergebnis stiegen im dritten Quartal, wie das angeschlagene Dax DE0008469008-Unternehmen am Donnerstag in Bad Homburg berichtete. Dabei verdienten Deutschlands größte Klinikgesellschaft Helios und die auf Nachahmermedikamente spezialisierte Tochter Kabi mehr als vor einem Jahr. Das Management hob seinen Ergebnisausblick an. Eine Entscheidung, ob Fresenius wegen staatlicher Energiehilfen auf Dividenden verzichten muss, steht unterdessen aus. An der Börse ging es für die Aktie kräftig nach oben, obwohl der Konzern wegen eines Bewertungseffekts unter dem Strich in die roten Zahlen rutschte.

Fresenius steckt in der Zwickmühle wegen hoher Energiehilfen der Bundesregierung für Kliniken. Der Konzern hatte bis Ende September knapp 160 Millionen Euro vom Staat bekommen, wovon laut Unternehmen rund die Hälfte ergebniswirksam ist. Durch die Annahme der Gelder ist ein gesetzlicher Schwellenwert überschritten, womit für dieses Jahr keine Boni an Manager und Dividenden an Aktionäre gezahlt werden dürfen. Grundsätzlich kann das Geld auch zurückgezahlt werden. Das Gesetz werde geprüft - auch auf seine Verfassungskonformität, sagte Fresenius-Chef Sen vor Journalisten.

Dabei deutete der Manager auch die Möglichkeit eines Dividendenverzichts an, ohne konkret zu werden. "Nicht alle unsere Anteilseigner sind dividendenorientiert." Aktuell liefen parallel zu den juristischen Prüfungen auch Gespräche der Else Kröner-Fresenius-Stiftung, sagte Sen.

Die Stiftung ist mit einem Anteil von rund 27 Prozent die größte Aktionärin bei Fresenius und damit zugleich wohl auch die größte Profiteurin der über viele Jahre regelmäßig gestiegenen Dividenden des Konzerns. Die Stiftung sei noch zu keiner Entscheidung gekommen, so Sen. Seiner Einschätzung nach dürfte aber auch die Großaktionärin mögliche "Nebenwirkungen" der Energiehilfen mittragen.

Analysten konzentrierten sich unterdessen am Donnerstag mehr auf die Fortschritte des Konzerns im Tagesgeschäft. Nach Jahren sinkender Ergebnisse habe das Management das Ruder herumgerissen und steigere sie wieder - zumindest auf währungsbereinigter Basis, kommentierte etwa Experte Graham Doyle von der Schweizer Bank UBS den Quartalsbericht.

Auch an der Börse fanden die Zahlen Anklang: Das Papier gehörte zuletzt mit einem Kursplus von mehr als fünf Prozent auf 25,56 Euro zu den größten Gewinnern im Dax.