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ROUNDUP 2/Corona-Fest: Johnson setzt auf Disziplin statt Verschärfung

(Neu: Johnson-Zitat am Ende des ersten Absatzes eingefügt)

LONDON (dpa-AFX) - Vor den Weihnachtstagen hat die britische Regierung die Menschen wegen der Corona-Krise zur Selbstdisziplin aufgerufen. Die angekündigten Lockerungen über die Feiertage sollen aber in Kraft bleiben, obwohl Wissenschaftler und Politiker vor einem sprunghaften Anstieg der Fallzahlen warnen und schärfere Restriktionen fordern. "Wir wollen Weihnachten nicht verbieten, wir wollen es nicht absagen. Das wäre unmenschlich", sagte Premierminister Boris Johnson am Mittwoch in London.

Stattdessen appellierte er an seine Landsleute: "Wir sollten extrem vorsichtig sein, wenn wir Weihnachten feiern." Seit einer Woche läuft im Land eine Massenimpfung. Bisher haben laut Regierung knapp 138 000 Menschen eine Dosis erhalten. "Wir wollen die lange gehegten Pläne der Menschen nicht kriminalisieren", sagte Johnson. Er forderte aber: "Wir brauchen ein hohes Maß an persönlicher Verantwortung."

Infrastrukturminister Robert Jenrick betonte in der BBC, Familien könnten "sich dafür entscheiden, weniger zu tun", als erlaubt ist, oder virtuell miteinander feiern. Beim Sender Sky News warb er dafür, Familientreffen auf den Frühling zu verschieben. "Ostern kann das neue Weihnachten sein", sagte Jenrick. Die oppositionelle Labour-Partei kritisierte die geplanten Lockerungen. Daraufhin warf Johnson ihr vor, sie wolle "Weihnachten absagen".

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Mit dem Beginn der Massenimpfung zeigte sich die Regierung zufrieden. "Dies ist erst der Anfang und wir werden unser Impfprogramm stetig ausweiten", schrieb Gesundheitsminister Matt Hancock bei Twitter. "Letztlich werden wir jedem helfen, zum normalen Leben zurückzukehren." Ein Regierungssprecher sagte, die Auslieferungen seien "ein Marathon und kein Sprint".

Seit dem Beginn am 8. Dezember haben der Regierung zufolge 108 000 Menschen in England, 18 000 in Schottland, fast 8000 in Wales und 4000 in Nordirland die Dosis erhalten. Zunächst sind über 80-Jährige, Bewohner von Pflegeheimen und besonders gefährdetes medizinisches Personal an der Reihe. In der walisischen Hauptstadt Cardiff musste ein Impfzentrum geschlossen werden, weil sich sechs Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert haben.

Großbritannien ist eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder in Europa. Wegen der Lockerungen über Weihnachten erwartet die Regierung einen deutlichen Anstieg der Neuinfektionen. "Dieser Virus ernährt sich von sozialer Interaktion. Wenn mehr Menschen auch über eine kurze Zeit zusammenkommen, bleibt das nicht ohne Folgen", sagte Minister Jenrick bei Sky News.

Zwischen dem 23. und 27. Dezember sind "Weihnachtsblasen" von bis zu drei Haushalten erlaubt, die sich privat treffen und auch dort am selben Ort übernachten dürfen. Es gibt keine Reisebeschränkungen innerhalb des Vereinigten Königreichs. Die "Blasen" dürfen sich aber nicht vermischen, Pubs und Restaurants nicht besucht werden.

Die einzelnen Landesteile können eigene Vorschriften erlassen. So kündigte die Regierung von Wales einen neuen Shutdown für zunächst drei Wochen an. Alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte und Einrichtungen sollen von Heiligabend an schließen, vom 28. Dezember an gibt es striktere Auflagen für Reisen und persönliche Kontakte.