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ROUNDUP 2/Berichte: Sterne-Chef Di Maio in Italien vor dem Rücktritt

(neu: Di Maios Aussage)

ROM (dpa-AFX) - Kurz vor wichtigen Regionalwahlen in Italien steht der Chef der Regierungspartei Fünf-Sterne-Bewegung, Luigi Di Maio, Medienberichten zufolge vor dem Rücktritt. Er wolle seinen Anhängern um 17 Uhr "wichtige Dinge" mitteilen, kündigte Di Maio am Mittwoch auf Facebook an. Medien berichteten, der 33-Jährige werde von der Parteispitze abtreten. Er soll demnach aber weiter Außenminister bleiben. Die Krise setzt die Koalition zwischen Sternen und Sozialdemokraten in Rom weiter unter Druck.

Di Maio ist seit 2017 an der Spitze der populistischen Bewegung, die bei der letzten Parlamentswahl noch mehr als 32 Prozent eingefahren hatte. Jedoch ist die Partei seitdem im Sinkflug. Sie ist in der Allianz mit den Sozialdemokraten (PD) zwar die stärkere Kraft. Bei der Europawahl kamen die Sterne aber nur noch auf 17 Prozent, bei einigen Regionalwahlen sogar auf unter zehn Prozent. In Umfragen liegen sie bei nur noch um die 15 Prozent.

Am Sonntag wird in den Regionen Emilia-Romagna und Kalabrien gewählt. Den Sternen droht ein Debakel. Das wäre ein schwerer Schlag, der die Regierung in Rom ins Wanken bringen könnte.

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Ministerpräsident Giuseppe Conte sagte zu den Gerüchten über Di Maios Rücktritt, es würde ihm "auf persönlicher Ebene" leid tun, er respektiere aber diese mögliche Entscheidung.

Di Maio ist in seiner Partei seit langem umstritten, weil er den Niedergang nicht aufhalten kann. Mehr als 30 Parlamentarier haben die Sterne bereits verlassen, zwei davon erst am Dienstag.

Letzten Sommer hatte der Chef der rechten Lega, Matteo Salvini, die Koalition mit den Sternen platzen lassen. Seitdem regiert die Sterne-Bewegung mit den Sozialdemokraten (PD). Die Koalition ist allerdings bei mehreren Themen heillos zerstritten.

Vor allem bei der Wahl in der wichtigen Industrieregion Emilia-Romagna will Oppositionschef Salvini mit seiner Lega zum Rückschlag auszuholen. Er rechnet sich große Chancen aus, auch rote Hochburgen der Sozialdemokraten zu erobern. Und für die erwartete Wahlschlappe der Sterne würde auch Di Maio verantwortlich gemacht werden.

Di Maio erinnere an den Kapitän des Unglückskreuzers Costa Concordia, Francesco Schettino, sagte der Abgeordnete der oppositionellen Forza Italia, Giorgio Mulè. "Er verlässt das Schiff, während es untergeht. (...) Er läuft wenige Tage vor der Wahl in Emilia und Kalabrien davon, bei der die einzige Sicherheit ist, dass die Fünf Sterne verlieren werden."