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ROUNDUP: Übernahmekampf um Zooplus - EQT überbietet H&F mit 470-Euro-Offerte

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Im Übernahmekampf um den Tierbedarfshändler Zooplus hat der schwedische Investor EQT den Konkurrenten Hellman & Friedman (H&F) überboten. EQT biete 470 Euro je Aktie und damit pro Schein 10 Euro mehr als H&F, teilte das im MDax <DE0008467416> notierte Unternehmen Zooplus am Samstag in München mit. Das Management begrüßte die neue Offerte. Bei dem Gebot werde das Aktienkapital des Online-Tierbedarfshändlers mit insgesamt rund 3,6 Milliarden Euro bewertet. Das Angebot unterliege einer Mindestannahmequote von 50 Prozent plus einer Aktie.

Am Montagvormittag stieg die Aktie weiter an. Kurz nach Handelsbeginn ging es für den Kurs um mehr als vier Prozent rauf bis auf 486,40 Euro - mal wieder ein Rekord. Damit wiederholte sich die Entwicklung der vergangenen Wochen. Der Kurs der Aktie war schon nach dem ersten H&F-Gebot in Höhe von 390 Euro stark gestiegen. Mit dem jetzt gebotenen Preis liegt EQT fast 70 Prozent über dem Kurs, den das Papier vor dem ersten Gebot von H&F hatte. Verglichen mit dem Kurs vom Montagvormittag sind es sogar fast drei Viertel mehr als noch Mitte August.

Nach einem ersten Angebot hatte H&F Mitte September sein Gebot deutlich auf 460 Euro je Aktie erhöht, um sich Konkurrenten vom Leib zu halten. Bei KKR ist das gelungen - der Finanzinvestor stieg nach dem angehobenen H&F-Gebot aus dem Ringen um Zooplus aus. EQT ließ sich davon aber nicht abhalten. Experten wie der Baader-Bank-Analyst Volker Bosse hatten auch nach der deutlich erhöhten Offerte von H&F mit einem Gegengebot eines anderen Finanzinvestors gerechnet.

EQT und Zooplus gehen davon aus, dass der Vollzug des Übernahmeangebots im vierten Quartal abgeschlossen sein wird. "Das Angebot ist ein Beleg für das Bestreben des Vorstands, den Wert für seine Aktionäre zu maximieren und gleichzeitig einen finanziellen und strategischen Partner zu finden", hieß es in der Mitteilung.

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Der Onlinehändler für Heimtierbedarf will mit dem neuen Bieter den "Wettbewerbsvorsprung stärken und die Marktführerschaft auf dem wachsenden und sich schnell wandelnden europäischen Heimtiermarkt auf lange Sicht ausbauen." EQT habe eine ausgewiesene Expertise bei der Weiterentwicklung von Unternehmen im Heimtierbereich - davon will Zooplus profitieren.

So zählen IVC Evidensia, ein Anbieter von Veterinärdienstleistungen, die Musti Group, ein skandinavischer Händler für Heimtierbedarf, und der britische Anbieter von Heimtiefversicherungen Bought By Many zum Portfolio von EQT. Der Investor will nach einem erfolgreichen Übernahmeangebot Zooplus zu gegebener Zeit von der Börse nehmen. Ein Beherrschungs- oder Gewinnabführungsvertrag werde dagegen nicht angestrebt.

Die Branche für Haustierbedarf kann sich dank der Corona-Krise über eine boomende Nachfrage freuen. Viele Menschen hatten sich während der Pandemie Haustiere zugelegt. Dies treibt auch das Geschäft von Zooplus seit einigen Quartalen an. Im abgelaufenen zweiten Jahresviertel steigerte das Unternehmen die Zahl der aktiven und wiederkehrenden Kunden und legte auch mit seinem Abo-Modell deutlich zu.

Dank des Corona-Effekts hatte die Aktie bereits vor der Offerte von Hellman & Friedman zu den großen Gewinnern gehört. Zwar waren sie mit dem Börsen-Crash im März 2020 auf 65 Euro gefallen, aber von Ende Januar 2020 - also bevor die Corona-Pandemie auch in Europa und den USA ausgebrochen ist - bis zum Tag vor dem H&F-Gebot um rund 240 Prozent auf knapp 280 Euro gestiegen. Inzwischen beläuft sich das Kursplus seit Ausbruch der Corona-Pandemie auf fast 500 Prozent.

Mit der coronabedingten Rally und dann zuletzt der Übernahmeofferte konnte Zooplus eine jahrelange Schwächephase an der Börse abhaken. So waren die Papiere gegen Mitte 2017 auf rund 200 Euro nach oben geschnellt, anschließend aber wegen trister Geschäftszahlen und geplatzter Übernahmehoffnungen peu a peu abgerutscht. Langfristig gesehen hat sich das Investment für Aktienanleger ausgezahlt. Im Vergleich zum ersten Kurs im Mai 2008 ist der Wert der Aktie - den Aktiensplit von 2011 einkalkuliert - in rund 13 Jahren auf das 39-Fache gestiegen.