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Roubini: Smart-Beta „Zukunft des Asset-Managements“

Smart-Beta ist für Nouriel Roubini die Antwort auf die Herausforderungen, mit denen die Wirtschaft weltweit konfrontiert wird. Anfang des Jahres hatte er die größten Risiken benannt – FundResearch prüft, ob sie sich bereits bewahrheitet haben und erklärt, wieso Roubini Smart-Beta-Ansätze bevorzugt.

Weltweit bekannt wurde Nouriel Roubini, US-amerikanischer Ökonom, als sich seine 2004 getätigte Vorhersage bestätigte und die Immobilienblase in den USA 2008 tatsächlich platzte. Anfang dieses Jahres hat Roubini, der sich selbst als „globalen Nomaden“ bezeichnet, erneut einen Blick in die Zukunft gewagt und die fünf größten Gefahren für die globale Wirtschaft benannt.

Knapp ein halbes Jahr ist das jetzt her und während Crash-Propheten den Untergang für Oktober bereits als beschlossene Sache sehen, haben sich Roubinis Prognosen tatsächlich bereits in Teilen bewahrheitet.

Zu den größten Gefahren zählte Roubini Ende 2014 ein erneutes Auflammen der Eurokrise: Mehrere Gründe waren für Roubinis Einschätzung entscheidend: Zum einen die Gefahren einer Deflation, durch sinkende Ölpreise und den niedrigen Leitzins der EZB, zum anderen bereiteten instabile Regierungen und Anti-Europa Parteien Roubini Sorgen. Sollte die linksorientierte Syriza Partei in Griechenland gewählt werden, so sei ein Austritt des Landes aus dem Euro wahrscheinlich, glaubte er damals. Und Roubini hat Recht behalten – nie war ein Grexit so wahrscheinlich wie in den letzten Wochen, das jüngste Durcheinander in Europa wird die Euro-Skeptiker weiter bestätigt haben. Ebenfalls Sorgen bereitet Roubini die hohe Staatsverschuldung der Länder wie Griechenland, Spanien und Portugal. Besonderes Augenmerk legt er jedoch auf Frankreich. Das Land könne die Eurozone in eine Rezession stürzen, wenn seine Wirtschaft nicht in Schwung kommt, so seine Prognose nach wie vor.

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Gestern sind die Börsen in China wieder auf Talfahrt gegangen – überrascht haben dürfte das Roubini nicht. Für die nächsten Jahre hatte er ein Wachstum von unter sechs Prozent für das Land vorhergesagt – und damit negative Folgen für die Aktienmärkte weltweit.

Abzuwarten bleibt jedoch noch, was passiert, sobald die FED die Zinsen in den USA erhöht – die dritte Gefahr laut Roubini für Aktienmärkte weltweit. Für ihn ist klar: Investoren werden ihr Geld aus den Emerging-Markets abziehen und es wieder in den USA anlegen. Es könnten damit turbulente Zeiten auf Schwellenländer zukommen und die Dollar-Stärke könnte zu Kreditausfällen führen.

Wie sich die konjunkturelle Lage in Japan weiter entwickelt, ist ebenfalls noch nicht geklärt. Da sich trotz schwachem Yen die Handels-und Leistungsbilanz des Landes verringert hat und die Nachfrage der Konsumenten im Land zurückgeht, weswegen Unternehmen lieber im Ausland investieren, ist es für Roubini nicht ausgeschlossen, dass das Land in den nächsten Jahren wieder in eine Rezession rutscht.

Ebenfalls offen sind der Ausgang der Ukraine-Krise und der Konflikt zwischen Europa und Russland. Geht es nach Roubini, wird die russische Regierung durch die Sanktionen und fallende Ölpreise zum Einlenken gezwungen. Steigende geopolitische Spannungen hält der Wissenschaftler für ein weiteres großes Risiko für die internationalen Finanzmärkte. Terroranschläge, beispielsweise durch den IS, könnten die Märkte unvorbereitet treffen und ziemlich aus der Ruhe bringen.

Wie sollen Anleger auf die Gefahren reagieren?

„In Zeiten unkonventioneller Geldpolitik und globaler Umbrüche wird es immer schwieriger Investmententscheidungen zu treffen“, schreibt der Ökonom vor diesem Hintergrund im „Project Syndicate“.

Der 56-jährige sieht sowohl in passiven sowie in aktiven Investmentstrategien deutliche Nachteile: „Der passive Ansatz ist zwar kostengünstig, aber er ist nur die Summe aus Gut und Schlecht, weil er sich nicht danach richtet, welche Märkte oder Länder einer Gruppe besser laufen als andere.“ Das was der Anleger erhalte sei die durchschnittliche Marktrendite – bekannt als „Beta“.

Der aktive Ansatz böte da zwar Abhilfe, doch seien aktiv gemanagte Investitionen teuer und ineffizient – 95 Prozent schnitten schlechter ab als ihre Benchmark und Renditen seien volatil und riskant. „Außerdem wechseln Manager über die Zeit, vergangene Performance kann also keine Garantie für die zukünftige Wertentwicklung sein. Manche der Alpha-Strategien sind sogar nur verdeckte Beta-Strategien.“

Eine günstige und effiziente Methode sei es daher, sogenannten Smart-Beta-Ansätzen zu folgen. Spezifische Regeln und quantitative Modelle unterstützen oder ersetzen gar den Manager und sortieren die schlechten Investitionen aus. „Beispielsweise erstellen die Modelle eine Rangliste über Länder und beurteilen diese nach hunderten von ökonomischen, politischen und finanziellen Einflussfaktoren, um die Attraktivität der Länder mittelfristig für Anleger zu messen.“ So erhalte man starke Signale, die anzeigen, welche Länder von Krisen getroffen werden könnten und welche nicht. Diese Ansätze erzielen laut Roubini höhere Renditen bei geringerem Risiko als aktive oder passive Strategien. „Smart-Beta könnte die Zukunft des Asset-Managements sein.“

(TL)