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Die Rothschilds nehmen ihre Bank von der Börse in Paris

(Bloomberg) -- Die seit 200 Jahren in Europas Hochfinanz legendäre Rothschild-Familie will ihre gleichnamige Privatbank von der Börse nehmen und nach Jahrzehnten dort wieder alleine das Sagen haben.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Die Familienholding Rothschild & Co Concordia SAS plant ein Angebot von 48 Euro je Aktie für die Rothschild & Co, ein Aufschlag von fast 20% auf den Schlusskurs von Freitag, wie sie am Montag mitgeteilt hat. Sie hält derzeit 39% des Aktienkapitals und 47,5% der Stimmrechte. An der Pariser Börse kletterte der Rothschild-Aktienkurs in Reaktion auf die Nachricht bis zu 18,5%.

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“Keiner der Geschäftsbereiche der Gruppe benötigt Zugang zu Kapital von den Aktienmärkten”, so Concordia in der Erklärung. “Darüber hinaus ist jeder Bereich besser auf der Grundlage seiner langfristigen Ergebnisse als auf der Grundlage kurzfristiger Erträge zu bewerten. Daher ist ein direktes Eigentum an dem Konzern besser geeignet als eine Börsennotierung.”

Der Vorschlag erfolgt drei Monate nach dem Tod von Evelyn de Rothschild, dem ehemaligen Oberhaupt des britischen Zweigs der Bankenfamilie. Evelyn de Rothschild und sein Cousin David de Rothschild, der dem französischen Zweig vorstand, hatten die beiden Bankengruppen fusioniert, um mit jüngeren — aber auch größeren — multinationalen Banken konkurrenzfähig zu bleiben.

Heute wird Rothschild & Co. von Alexandre de Rothschild geführt, dem Sohn von David. Das in Paris ansässige Unternehmen hat in den letzten Jahren seine Präsenz in den USA ausgebaut. Trotz des jüngsten Einbruchs auf dem Markt für Transaktionsberatung hat sich die Bank gut behauptet. Nach Daten von Bloomberg lag Rothschild bei der Zahl der beratenen Fusionen und Übernahmen im vergangenen Jahr weltweit auf Platz 6.

Im Beratungsgeschäft bei Fusionen und Übernahmen war Rothschild & Co im vergangenen Jahr die globale Nummer 6. In den USA hat die Bank ihr Geschäft in den vergangenen Jahren ausgebaut. Bemerkenswert ist der Umstand, dass Rothschild den Ertrag 2022 in jedem Quartal steigerte, trotz des für das Deal-Geschäft turbulenten Umfelds.

Den Aktionären bietet die Pariser Bank auf der Hauptversammlung am 25. Mai eine Dividende von 1,40 Euro je Anteilsschein an. Hinzukommen soll eine Sonderdividende von 8 Euro je Aktie für den Fall, dass Concordia das angekündigte Angebot tatsächlich umsetzt. Der angebotene Preis würde um diese Beträge nach unten korrigiert.

Derzeit befindet sich Concordia in fortgeschrittenen Verhandlungen mit Investoren und Banken, um die Finanzierung der Übernahme abzuschließen. Die Offerte soll bis zum Ende des ersten Halbjahres vorliegen.

Das Bankenimperium der Rothschilds wurde von Mayer Amschel gegründet, der mit dem Kauf und Verkauf von Münzen im Frankfurter Ghetto begann. In den frühen 1800er Jahren beauftragte er seine fünf Söhne mit der Errichtung von Niederlassungen in London, Paris, Neapel und Wien, zusätzlich zum Stammhaus in Frankfurt. Die Bank trug unter anderem dazu bei, den Sieg des Herzogs von Wellington über Napoleon 1815 in der Schlacht von Waterloo zu finanzieren.

Überschrift des Artikels im Original:Rothschild Family to Take Its Bank Private in €3.7 Billion Deal

(Neu: Durchgehend mehr Details)

©2023 Bloomberg L.P.