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Restschuldversicherungen machen Darlehen teurer

Für die Rückzahlung eines Kredits müssen Kunden genug Geld einplanen. Versicherungen versprechen, bei Unvorhergesehenem zu helfen.
Für die Rückzahlung eines Kredits müssen Kunden genug Geld einplanen. Versicherungen versprechen, bei Unvorhergesehenem zu helfen.

Kein Geld auf dem Konto, aber der Kredit muss weiter abbezahlt werden? In solchen Fällen sollen Restschuldversicherungen helfen. Worauf sollten Verbraucher dabei achten?

Hamburg (dpa/tmn) - Ob für den Hauskauf oder die Anschaffung eines Fernsehers: Wer ein Darlehen aufnimmt, muss es auch bedienen können. Banken bieten oft schon beim Abschluss eine Restschuldversicherung zur Absicherung an.

«Die ist in der Regel extrem teuer», warnt aber Christian Biernoth von der Verbraucherzentrale Hamburg im Interview mit dem dpa-Themendienst.

Wie funktioniert eine Restschuldversicherung?

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Biernoth: Sie sichert den Ausfall eines Kredites vor bestimmten Risiken ab. Meist sind das der Todesfall, Arbeitsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit. Dann soll die Versicherung die Darlehensschuld für mich zahlen. Wir raten aber vom Abschluss solcher Verträge in der Regel ab.

Aus zwei Gründen: Zum einen wird die Prämie für die Versicherung auf die Kreditsumme aufgeschlagen. Der Kredit erhöht sich, ich bekomme aber weniger ausgezahlt. Über meine Tilgung muss ich sowohl das Darlehen als auch die Prämie für die Restschuldversicherung zahlen. Im Schnitt kommen noch einmal 10 bis 20 Prozent der Kreditsumme dazu.

Das zweite Problem ist, dass Versicherungen viel ausschließen. Zum Beispiel steht dann im Kleingedruckten, dass bei Arbeitslosigkeit nur ein paar Monate lang geleistet wird oder die Versicherung nach befristeter Beschäftigung nicht eingreift. Teilweise steht in Verträgen auch, dass bei Arbeitsunfähigkeit wegen einer bei Abschluss bekannten ernstlichen Erkrankung nicht geleistet wird. Was darunter fällt, ist oft unklar.

Muss die Versicherung zusammen mit dem Kredit abgeschlossen werden?

Biernoth: Nein, das ist jederzeit möglich. Mit mehr Zeit können Verbraucher sich kritisch fragen, ob sie die Versicherung wirklich brauchen und sich leisten können. Im Zweifel sollte man sich einmal mehr beraten lassen. Banken bekommen übrigens im Schnitt 50 Prozent der Versicherungsprämie als Provision für die Vermittlung.

Können Verbraucher ihr Darlehen anders absichern?

Biernoth: Wir empfehlen sowieso dringend eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Mit der ausgezahlten Rente kann auch ein Darlehen getilgt werden.

Gerade zur Absicherung eines höheren Kredites, beispielsweise eines Immobiliendarlehens, kann eine Risikolebensversicherung sinnvoll sein. Die zahlt nur im Todesfall und ist im Vergleich viel günstiger. Ein 30-Jähriger, der im Schadensfall 150 000 Euro abdecken möchte, kann sich zum Beispiel auf Kosten von 10 bis 20 Euro pro Monat einstellen.

Manchmal heißen solche Verträge in der Versicherungsindustrie auch Restschuldversicherung, sichern aber nur den Todesfall ab. Im Ergebnis sind sie nichts anderes als Risikolebensversicherungen, deren Abschluss möglicherweise Sinn macht. Worum genau es geht, steht im Vertrag.

Zur Person: Christian Biernoth ist Jurist und Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale Hamburg.