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Renten am Morgen: US-Notenbanker könnten für Enttäuschung sorgen

(Bloomberg) -- Erneut haben die Staatsanleihen aus dem Euroraum dem Risk-on an den Finanzmärkten sowie den leicht steigenden Treasury-Renditen getrotzt. Die Staatspapiere aus den Kern- und Semi-Kernländern mussten Renditeanstiege von nur rund einem Basispunkt hinnehmen. Große Teile der Zinskurve notierten zu Handelsschluss am Dienstag sogar kaum geändert zum Vortag. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen behauptete sich einmal mehr unter -0,6%.

Die Peripherie angeführt von den beiden Ländern mit den derzeit höchsten Spreads zu den Kernländern - Griechenland und Italien - verzeichnete dagegen Kursgewinne. Nach der Entscheidung der Europäischen Zentralbank, die Finanzierungsbedingungen unter anderem durch die Anhebung und Verlängerung des PEPP sowie neue TLTROs sehr günstig zu halten, dürften sich die Suche nach Rendite und damit Spreadeinengungen fortsetzen. Die Renditen der 10-jährigen Staatsanleihen von der iberischen Halbinsel setzten sich inzwischen im negativen Bereich fest.

Allerdings werden sowohl das Beharrungsvermögen der Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen unterhalb der -0,6% als auch die negativen Renditen für die iberischen Pendants sicher noch einem Test unterzogen. Sollte das US-Fiskalpaket tatsächlich beschlossen werden und ein Kompromiss zum Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien gefunden werden, dürften die Renditen der Bunds sowie der portugiesischen und spanischen Bonds zulegen.

Ob der Renditeanstieg dann nachhaltig ist, wird sich aber erst im kommenden Jahr entscheiden. Auch nach einem Anstieg werden die Renditen und Spreads immer noch sehr niedrig bleiben. Die Reflation Trades werden allerdings Zulauf erhalten.

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Heute werden erneut die Suche nach einer Übereinkunft mit Großbritannien in Handelsfragen sowie das US-Fiskalpaket für Bewegung an den Finanzmärkten sorgen. Viel Neues gibt es dazu jedoch bisher nicht. Das Fiskalpaket wurde weiter verhandelt. Konkrete Ergebnisse und einen Termin für die notwendigen Abstimmungen gibt es bisher nicht.

Die US-Notenbanker werden das Gezerre um das Fiskalpaket ebenfalls genau verfolgen. Solange es keine weitere Unterstützung vom Staat gibt, wird sich die Fed mit Lockerungsmaßnahmen zurückhalten. Die Notenbanker wiesen immer wieder darauf hin, dass derzeit vor allem die Fiskalpolitik die Wirtschaft zielgerichtet unterstützen kann.

Neuerliche Lockerungsmaßnahmen werden von Jerome Powell daher heute Abend kaum verkündet. Die Fed dürfte bei ihrer sehr vorsichtigen Sichtweise auf die wirtschaftliche Perspektive bleiben. Die Unwägbarkeiten sind hoch, insbesondere weil die Erholung des Arbeitsmarktes ins Stocken zu geraten scheint und weitere Programme, die die Wirtschaft bislang stützen, zum Jahresende auslaufen.

Ob die Fed ihre Forward Guidance und/oder das Quantitative Easing Programm anpassen wird, ist ebenfalls offen. Sie kann das nach wie vor sehr flexibel halten. Unmittelbaren Handlungsdruck dürfte es aus Sicht der Notenbank jedenfalls nicht geben. Sofern der status quo beibehalten wird, könnte es durchaus zu Enttäuschungen kommen, obwohl der Wirtschaftsausblick dovish bleibt. Nach Ende der Tagung und Pressekonferenz sind steigende Renditen durchaus wahrscheinlich.

In den Tag dürften die Staatspapiere aus den Kernländern des Euroraums aufgrund der Vorgaben aus dem asiatischen Handel mit leichten Kursverlusten starten. Die Investoren werden vor allem auf die Ergebnisse der FOMC-Tagung warten und sich trotz der Veröffentlichung der Schnellschätzungen für die Einkaufsmanagerindizes in Zurückhaltung üben.

Der Tag mit Bloomberg: Fed-Entscheid, Bankdividenden im Fokus

Weder das am frühen Nachmittag stattfindende virtuelle Treffen der Eurogruppe noch die Aussagen der europäischen Notenbanker Isabel Schnabel und Luis de Guindos oder der Auftritt des spanischen Notenbankchefs Pablo Hernandez de Cos werden Markteinfluss haben. Auf der Agenda der Eurogruppe stehen keine Themen, die strittig sind.

Das Umfeld dürfte insgesamt eine weitere Outperformance der Peripherie begünstigen.

Konjunkturdaten

Im Vergleich zu den ersten beiden Tagen der Woche ist der Datenkalender am Mittwoch sowohl in Quantität als auch Qualität sehr gut gefüllt. In Europa werden die Schnellschätzungen für die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende und das Dienstleistungsgewerbe aus Deutschland, Frankreich und den gesamten Euroraum für den Dezember im Fokus stehen.

Die von Bloomberg befragten Volkswirte erwarten kein einheitliches Bild. Die Indikatoren aus Frankreich sollen sich insgesamt leicht verbessert haben, aus Deutschland verschlechtert. Hierzulande wird eine weitere Stimmungseintrübung im Dienstleistungsgewerbe erwartet, was aufgrund des anhaltenden Lockdowns kaum verwunderlich ist. Trotz prognostizierter Verschlechterung des Wertes für das verarbeitende Gewerbe wird eine Zahl erwartet, die sehr deutlich auf Expansion hinweist. Aufgrund der Unwägbarkeiten wären wohl schwächere Werte ebenfalls keine große Überraschung.

Die Auswirkungen der Daten auf die Renditen dürften sich insgesamt in Grenzen halten. Damit mehr Bewegung aufkommt, müssten sie erheblich schwächer ausfallen, als es erwartet wird.

Am Nachmittag werden die entsprechenden Schnellschätzungen für die USA veröffentlicht. Trotz der Auswirkungen der Pandemie war die Stimmung in beiden Wirtschaftssegmenten bisher ausgezeichnet. Die Volkswirte erwarten für den Dezember kaum anderes. Die Werte beider Indizes sollen zwar zurückgegangen sein, aber weiterhin in einem Bereich liegen, der Expansion der Wirtschaftsleistung signalisiert.

Ein Dämpfer wird hingegen für den privaten Verbrauch im November erwartet. Es wird ein Rückgang der Einzelhandelsumsätze im November im Vormonatsvergleich erwartet. Das geschätzte Plus ohne Berücksichtigung der Verkäufe von Fahrzeugen und Benzin ist im Vergleich zum Vormonat gering. Auswirkungen der Arbeitsmarkt- und Einkommenssituation könnten allmählich spürbar werden.

Sofern sowohl Einzelhandelsumsätze als auch Einkaufsmanagerindizes enttäuschend ausfallen, dürften die Kurse der Treasuries etwas zulegen können. Ansonsten dürften sie wohl weitestgehend ignoriert werden.

Primärmarkt

Das italienische Schatzamt wird am Donnerstag mehrere Anleihen im Laufzeiten zwischen Ende Juni 2021 und Ende November 2021 zurückkaufen. Es handelt sich dabei um drei Kuponbonds sowie zwei Zeros. Damit sollen die Cash-Bestände, die das Schatzamt bei der Notenbank hält, reduziert werden. Zum geplanten Volumen wurde sich nicht geäußert.

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